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    Marktkommentar  255  0 Kommentare Stephan Rieke (Oddo BHF): Gold – Quo vadis?

    In den vergangenen Wochen ist es etwas ruhiger um das Edelmetall Gold geworden. Wie sehen die Aussichten für die kommenden Monate aus?

    Freitag, 29. November 2019 - Die globalen Aktienmärkte konnten in den vergangenen Tagen zumindest zeitweise an die Anfang Oktober begonnene Aufwärtsbewegung anknüpfen. In den USA erreichte neben dem S&P 500 u.a. auch der Nasdaq-Index zum Wochenstart abermals ein neues Allzeithoch, welches prompt vom amtierenden US-Präsidenten mit einer entsprechenden Twitter-Nachricht belohnt wurde.

    Allen voran die Erwartungen an eine baldige Teillösung im US-Handelskonflikt („Phase I Deal“) ermutigte die Investoren zu weiteren Zukäufen. Für einen leichten Dämpfer der aktuell vorherrschenden konstruktiven Stimmung sorgten die am Mittwoch von Trump unterzeichneten Gesetze, welche die Demokratiebewegung in Hongkong stärken sollen.

    Unterstützende Signale erhalten die Aktienmärkte derweil von konjunktureller Seite: So konnte in Deutschland der ifo-Geschäftsklimaindex im November von 94,7 auf 95,0 Zähler leicht steigen, nachdem im August noch das tiefste Niveau seit 2012 verzeichnet werden musste.

    In den USA zeigen sich derweil die heimischen Konsumenten weiter optimistisch gestimmt, so kann sich der Index für das Konsumentenvertrauen im November – trotz einer leichten Konsolidierung – auf einem weiterhin hohen Niveau halten (immerhin rund 70% der jährlichen Wirtschaftsleistung in den Vereinigten Staaten sind auf Konsumausgaben zurückzuführen). 

    Gold – Quo vadis?

    Beflügelt durch die Zinssenkungen der US-Notenbank konnte der Goldpreis Anfang August erstmals seit dem Jahr 2013 wieder die Marke von 1.500 USD je Unze knacken. In den vergangenen Wochen ist es allerdings wieder etwas ruhiger um das Edelmetall geworden. Positive Signale im sino-amerikanischen Handelskonflikt und eine solide Entwicklung an den Aktienmärkten sorgten für eine entsprechende Verschnaufpause an den Goldmärkten. Wie sehen daher die Aussichten für die kommenden Monate aus?

    Wir rechnen weiterhin mit einem goldmarktfreundlichen Umfeld. Während von Seiten der preissensitiven Schmucknachfrage (ca. 50% Anteil an Gesamtnachfrage; Quelle jeweils World Gold Council) – Indien und China spielen hierbei eine übergeordnete Rolle – aufgrund des zuletzt gestiegenen Goldpreisniveaus auf kurze Sicht mit keinen nennenswerten positiven Impulsen zu rechnen ist, sollte sich die Investmentnachfrage (ca. 30% der Gesamtnachfrage) weiterhin robust entwickeln. So dürften die Investoren ihre Suche nach möglichen Diversifikationsbausteinen für ihre Portfolien weiter fortsetzen. 

    Die expansive Geldpolitik international führender Zentralbanken könnte die Opportunitätskosten für Goldinvestments dabei niedrig halten. Klassische Anlagealternativen wie z.B. Anleihen könnten zudem aufgrund niedriger, teilweise negativer Renditen weiter an Attraktivität verlieren. Darüber hinaus dürften auch die bestehenden (geo-)politischen Stolpersteine (US-Handelszwist, nahender Brexit, US-Iran-Disput etc.) den Goldpreis aufgrund der Rolle des Goldes als „sicherer Hafen“ entsprechend stützen. Zu guter Letzt sollten sich die Goldkäufe der Zentralbanken (Anteil Gesamtnachfrage ca. 10%) derweil weiter fortsetzen (bis Ende September ca. 550 Tonnen). Vor allem Institute aus den Schwellenländern (u.a. China, Türkei, Russland) könnten ihre Goldreserven in den kommenden Monaten weiter aufstocken.


    Die Entwicklungen auf konjunktureller Seite sollten auch in den kommenden Tagen weiter in den Fokus der Investoren rücken. Bereits am Montag steht in den USA die Veröffentlichung der ISM-Einkaufsmanagerindizes, welche als wichtige Frühindikatoren gelten, für den Monat November auf der Agenda. Nach den erfolgten konjunkturunterstützenden Zinssenkungen der US-Notenbank in den vergangenen Monaten dürften die Investoren gespannt auf eine entsprechende Verbesserung des Umfelds – allen voran im Verarbeitenden Gewerbe – warten. Ebenfalls zum Start in die neue Woche stehen die entsprechenden Pendants für China auf der Agenda, gefolgt vom Zahlenwerk zur Handelsstatistik im Reich der Mitte. Am folgenden Donnerstag geben dann die Oktober-Daten für die Auftragseingänge Auskunft über die Verfassung der deutschen Industrie. Insgesamt rechnen wir mit einem sich weiter stabilisierenden globalen Konjunkturumfeld.


    Hinweise:

    Etwaige Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung des Investment Office der ODDO BHF AG wieder, die sich insbesondere von der Hausmeinung innerhalb der ODDO BHF Gruppe unterscheiden und ohne vorherige Ankündigung ändern kann.



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