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Der Crash kommt - Seite 2
Keine technische Rezession in Deutschland
Man mag sich die Enttäuschung bei vielen gar nicht vorstellen, als letzte Woche das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, das das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland zwischen Juli und September um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gestiegen ist. Damit ist die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal entgegen fast aller Erwartungen leicht gewachsen und Deutschland ganz knapp an der formalen Definition einer Rezession vorbeigeschrammt. Wäre es wie im zweiten Quartal erneut gesunken, wäre die Definition einer sogenannten technischen Rezession erfüllt gewesen. Aber knapp vorbei ist schließlich auch daneben. Dabei haben die meisten seriösen Experten auch keinen Absturz der deutschen Wirtschaft erwartet. Es besteht Einigkeit darin, dass der Aufschwung beendet ist aber von einer tiefgreifenden Rezession ist derzeit nicht auszugehen. So zumindest die Stellungnahme der fünf sogenannten „Wirtschaftsweisen“ in ihrem jüngsten Herbstgutachten.
„Made in Germany“ verkauft sich gut
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Dabei spielten die Rahmenbedingungen den Berufspessimisten eigentlich in die Karten. Denn die internationalen Handelskonflikte und der Streit über den Brexit belasten die exportorientierte deutsche Industrie. Die Verunsicherung bremst Investitionen. Schlüsselbranchen wie der Auto- und Maschinenbau sowie die Elektro- und Chemieindustrie bekommen das längst zu spüren. Trotzdem wurden 4,6 Prozent mehr Waren „Made in Germany“ ins Ausland verkauft als ein Jahr zuvor. Dementsprechend ist auch der deutsche Aktienmarkt nicht mehr weit von seinen historischen Höchstständen entfernt. In den USA scheint die Party sowieso nicht enden zu wollen. Am Freitag wurde erstmals die Marke von 28.000 Punkten beim Dow Jones Index erreicht. Skeptiker lassen solche positiven Kursbewegungen natürlich kalt. Sie verweisen nüchtern darauf, dass nur einige wenige Aktien für den Anstieg des Dow Jones verantwortlich waren. Schließlich hat alleine Apple in den vergangenen 90 Tagen um gute 30 Prozent zugelegt und hat damit ganz allein schon 421 Punkte zum Dow-Anstieg beigetragen. Ganz vorne dabei in der Reihe der Kritiker ist auch der Deutsche Bank Ökonom Torsten Slok. Er hat sich Gedanken über 20 Risiken gemacht, die den Aktienmarkt im kommenden Jahr stören werden. Wenn man sich den Aktienkurs der Deutschen Bank in den letzten Jahren anschaut, fallen einem allerdings andere Aufgabenfelder ein, zu denen sich die Ökonomen des Bankhauses vermehrt Gedanken machen sollten.
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