Zehntausende Menschen protestieren gegen Kolumbiens Regierung
BOGOTÁ (dpa-AFX) - Nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen dem Nationalen Streikkomitee und Präsident Iván Duque sind in Kolumbien erneut Zehntausende Menschen gegen die konservative Regierung auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Bogotá zogen sie am Mittwoch zum zentralen Bolívar-Platz. In Cali und Medellín kam es Medienberichten zufolge vereinzelt zu gewalttätigen Zusammenstößen mit der Polizei.
Seit Tagen gehen in dem südamerikanischen Land Zehntausende Menschen gegen die Regierung auf die Straße. Sie protestierten gegen die geplante Arbeitsmarkt- und Rentenreformen sowie die zunehmende Gewalt gegen soziale Aktivisten. Am Rande der Demonstrationen kam es auch zu gewalttätigen Ausschreitungen und Plünderungen. Fünf Menschen kamen dabei bislang ums Leben
Bei den Gesprächen zwischen Präsident Duque und dem Streikkomitee konnten beide Lager zunächst keine Einigung erzielen. Die Regierung lehnte beispielsweise die Forderung der Demonstranten ab, die Polizeieinheit Esmad aufzulösen, die für den Tod eines jungen Manns bei den jüngsten Protesten verantwortlich sein soll.
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Mehrere Länder in Südamerika waren zuletzt von heftigen Protesten erschüttert worden. In Bolivien trat Präsident Evo Morales nach Wahlfälschungsvorwürfen zurück und floh ins Exil nach Mexiko. In Chile einigten sich die Regierung und die Opposition nach wochenlangen Demonstrationen darauf, eine neue Verfassung auszuarbeiten. In Ecuador musste die Regierung wegen heftiger Proteste die Streichung von Benzin-Subventionen wieder zurücknehmen./sit/DP/zb