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    ROUNDUP  773  0 Kommentare 'Opec+' einigt sich auf schärfere Förderkürzung - Ölpreise steigen

    WIEN (dpa-AFX) - Das Ölkartell Opec und weitere Förderstaaten haben sich nach langen Verhandlungen auf eine schärfere Produktionskürzung geeinigt als erwartet. Die 24 Länder wollen in den kommenden Monaten 500 000 Barrel (je 159 Liter) Öl pro Tag weniger aus dem Boden pumpen als derzeit. Die sogenannte Opec+ mit ihren Schwergewichten Saudi-Arabien und Russland versucht mit solchen Förderlimits bereits seit drei Jahren, den Ölpreis zu beeinflussen. Am Freitag kletterten die Ölpreise mit der Bekanntgabe des Deals in die Höhe.

    Weil die Nachfrage nach Opec-Öl laut Experten im ersten Halbjahr 2020 deutlich sinkt, könnte sich dieser Effekt aber auch bald schon wieder abschwächen. Für die Preise an den Tankstellen lassen sich daher nur schwer Vorhersagen treffen.

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    Die "Opec+" hatte sich vor einem Jahr auf eine Produktionskürzung von 1,2 Millionen Barrel Öl pro Tag im Vergleich zum Oktober 2018 geeinigt. Zuletzt produzierten die 24 Staaten aber sogar rund 1,6 Millionen Barrel Öl pro Tag weniger, weil vor allem Saudi-Arabien seine Zusagen übererfüllte.

    Mit dem neuen Deal will die "Opec+" nun 2,1 Millionen Barrel Öl pro Tag weniger produzieren als im Oktober 2018. 1,7 Millionen Barrel Öl pro Tag davon wurden unter den Mitgliedsstaaten aufgeteilt, die restlichen 400 000 Barrel Öl pro Tag bringen derweil nur einige Staaten, vor allem Saudi-Arabien, freiwillig auf. Effektiv beträgt die Kürzung im Vergleich zum jetzigen Produktionsniveau 500 000 Barrel Öl pro Tag.

    Nach den zähen Gesprächen von Donnerstag wurde nur eine Kürzung um 1,7 Millionen Barrel Öl pro Tag im Vergleich zum Oktober 2018 erwartet - und skeptisch kommentiert. Die Analysten der Commerzbank hatten diesen Wert etwa als "unzureichend" bezeichnet. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) werden im ersten Halbjahr 2020 28,3 Millionen Barrel Opec-Öl am Tag benötigt, das Kartell produzierte zuletzt aber nach eigenen Angaben 29,7 Millionen Barrel täglich. Selbst mit der überraschend hohen Kürzung wird die Opec noch mehr produzieren als den von der IEA berechneten Bedarf.

    "Wir wollten sicherstellen, dass die Zahlen, auf die wir uns selbst verpflichten, glaubwürdig und geprüft sind", sagte Saudi-Arabiens Energieminister Abdulaziz bin Salman zur Entscheidung. Er glaube fest daran, dass die Zusammenarbeit der 24 "Opec+"-Staaten fortgeführt und noch effektiver werde. Russlands Energieminister Alexander Nowak sagte, die Entscheidung habe aus seiner Sicht keine Probleme für den Ölmarkt und die Preise zur Folge.

    Die Ölpreise stiegen mit der Bekanntgabe der Vereinbarung zunächst deutlich an. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Nachmittag zeitweise 64,70 US-Dollar und damit 1,35 US-Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,08 Dollar auf 59,54 Dollar. Die Steigerungen dämpften sich wenig später aber wieder etwas ab. Zu Beginn des Jahres lag der Preis für ein Barrel Brent noch bei 57 Dollar.

    Vor allem Saudi-Arabien war zuletzt an einem höheren Ölpreis interessiert, da nicht zuletzt der Staatshaushalt des Landes stark von den Einnahmen durch den Rohstoff abhängt. Außerdem hat bei den Gesprächen in der Opec-Zentrale Wien wohl auch der anstehende Börsengang des Ölriesen Saudi Aramco eine Rolle gespielt.

    Der Börsengang könnte der größte der Geschichte werden. Ende 2018 waren die nachgewiesenen Erdölvorkommen Aramcos nach eigener Aussage fünfmal größer als die der fünf führenden internationalen Ölkonzerne ExxonMobil , Shell , BP , Chevron und Total. Die Aktien sollen am kommenden Mittwoch erstmals an der Wertpapierbörse des arabischen Königreiches, Tadawul, gehandelt werden. Saudi Aramco hatte den endgültigen Ausgabepreis am Donnerstag auf 32 Riyal (8,53 US-Dollar) festgesetzt./nif/DP/jsl




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