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     138  0 Kommentare Politische Spannungen belasten Bevölkerung und Wirtschaft / Präsidentschaftswahlen in Algerien

    Berlin (ots) - In Algerien finden am 12. Dezember Präsidentschaftswahlen statt.
    Die andauernde Protestbewegung in der Bevölkerung, die im April 2019 zum
    Rücktritt des langjährigen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika geführt hatte, lehnt
    die angesetzten Präsidentschaftswahlen ab. Keiner der fünf zugelassenen
    Präsidentschaftskandidaten entstammt der Protestbewegung. Das ist auch ein
    Grund, weshalb diese die Wahlen grundsätzlich ablehnt.

    "Aktuell leiden die Unternehmen unter der unsicheren politischen Lage und den
    Sparzwängen des Staates. Die Nachrichten von Insolvenzen und Entlassungen nehmen
    zu, insbesondere aus der Baubranche, die stark von staatlichen Aufträgen
    abhängt", sagt Friedrich Henle, Nordafrika-Experte bei Germany Trade & Invest
    (GTAI). Die offizielle Arbeitslosigkeit betrug 2018 11,7 Prozent, der IWF sagt
    einen Anstieg auf 13,3 Prozent für 2020 voraus. In den letzten Jahren stiegen
    die Gehälter zudem langsamer als das allgemeine Preisniveau.

    Gesunkene Weltmarktpreise für Rohöl und eine rückläufige Fördermenge in den
    letzten Jahren stellen eine zusätzliche Belastung dar. Die dominierende Öl- und
    Gasbranche sorgt für mehr als 90 Prozent der Exporteinnahmen und deckt 60
    Prozent des Staatshaushalts ab. Sinkende Einnahmen wirken sich entsprechend
    unmittelbar auf die Wirtschaft des Landes aus.

    Algerien versucht seit etlichen Jahren, die Wirtschaft unabhängiger von Öl und
    Gas zu machen, hat bisher aber keine großen Fortschritte erzielt. "Der
    Reformdruck ist aktuell so hoch, dass die Regierung in den Finanzgesetzen für
    2020 einen Passus aufgenommen hat, mit dem der Joint Venture-Zwang für
    ausländische Unternehmen in nicht-strategischen Feldern aufgehoben wird. Noch
    steht die Veröffentlichung der Durchführungsgesetze jedoch aus, die diese Felder
    definieren", so Henle.

    Der regionale Vergleich zeigt, dass die Investitionen ausländischer Unternehmen
    in Algerien noch ausbaufähig sind. Lag der Bestand an Direktinvestitionen in
    Algerien Ende 2018 laut UNCTAD bei 30,6 Milliarden US-Dollar, so verzeichnete
    das kleinere Tunesien einen Bestand von 26,8 Milliarden US-Dollar und Marokko
    einen Bestand von 64,2 Milliarden US-Dollar.

    Laut Henle bleibt abzuwarten, welche Wirkung die angekündigten Maßnahmen zur
    Förderung der ausländischen Direktinvestitionen entfalten. Viel hänge davon ab,
    in welche Richtung sich das Land nach den Wahlen am 12. Dezember 2019 entwickeln
    wird.

    Weitere Informationen zu Algerien unter: www.gtai.de/algerien

    Pressekontakt:
    Esad Fazlic
    T +49 (0)30 200 099-151
    esad.fazlic@gtai.com

    http://twitter.com/gtai_de
    http://youtube.com/gtai

    Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/74441/4462270
    OTS: Germany Trade & Invest



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