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    Technischer Jahresausblick  1559  0 Kommentare Erfolgreiches 2019 keine Garantie für dieses Jahr

    Im abgelaufenen Jahr hat die Statistik wieder einmal gezeigt, dass sich die Geschichte durchaus wiederholen kann. Das amerikanische Vorwahljahr zeigte in den vergangenen Jahrzehnten einen insgesamt positiven Jahresverlauf, was sich auch in 2019 bestätigte. Sicher sind die vergangenen drei Jahre aufgrund eines Präsidenten, der die USA in den Vordergrund seiner politischen Bemühungen stellt, nicht unbedingt mit denen vergleichbar, die über Jahrzehnte die Statistik geprägt haben. Die Parallelen sind aber unübersehbar. Dieses Jahr wird naturgemäß im Zeichen der anstehenden Präsidentschaftswahl stehen. Da es hier auch zu Überraschungen kommen kann, ist die Trefferquote der Statistik bei Präsidentschaftswahljahren eher schlechter als in einem Vorwahljahr.

    Im vergangenen Jahr gab es eine hohe Übereinstimmung zwischen der Erwartungshaltung im US-Präsidentschaftsvorwahljahr und der tatsächlichen Entwicklung des DAX. Vom Jahresanfang bis zum Sommer konnte der deutsche Leitindex deutlich sichtbar zulegen. Die Korrekturbewegung startete dann in den Sommermonaten. Diese fiel allerdings von der zeitlichen Ausprägung her nicht so stark aus, wie es aufgrund der Zyklik zu erwarten gewesen wäre. Bereits Mitte August begann dann eine neue Anstiegsbewegung, die tendenziell noch immer anhält.

     

    Was ist Zyklik?

    Zum besseren Verständnis der Zyklus-Analyse stellen wir hier zunächst eine kurze Erklärung der Zyklik zur Verfügung.

    Bei der zyklischen Betrachtung nutzt man den Effekt, dass sich Märkte in typischen Trends bewegen. Bei Agrar-Rohstoffen kennt man diese Zyklen durch die Erntezeiten, die entscheidenden Einfluss auf die Preisgestaltung im Jahresverlauf haben. Bei Finanzprodukten gibt es ebenfalls typische Muster, die im Jahresverlauf auftreten. So wird z.B. danach unterschieden, ob im aktuellen Jahr in den USA Präsidentschaftswahlen sind, oder diese im vergangenen Jahr stattgefunden haben. Außerdem finden sich typische Muster u.a. im Dekaden-Verlauf. Die Ursachen solcher Zyklen sind bei Agrar-Rohstoffen leichter zu erklären als bei Finanzprodukten. Hier können z.B. Wahlversprechen eine Rolle spielen. Insgesamt betrachtet, handelt es sich aber um eine statistische Größe, die wir uns bei der Beurteilung zu Nutze machen.

     

    Dow Jones

    Im anstehenden Jahr 2020 ist nach dem Dekadenzyklus mit einem eher schwächeren Jahresverlauf zu rechnen. Jahre die auf eine „Null“ enden, sind in den USA statistisch betrachtet eher negative Börsenjahre. So hat sich in „Nuller-Jahren“ der Markt zum Jahresbeginn meist noch stabil halten können, in der Jahresmitte aber deutlich an Boden verloren. In der zweiten Jahreshälfte stabilisierte sich der Dow Jones im Schnitt dann auf niedrigem Niveau.

    Dies widerspricht der Statistik für die Präsidentschaftswahljahre. Hier ist beim Dow Jones nämlich mit einer sehr positiven Entwicklung zu rechnen. In fünf der vergangenen sieben US-Wahljahre konnte der amerikanische Leitindex ein durchweg positives Börsenjahr generieren.

     

    DAX

    In US-Wahljahren, weisen die amerikanischen und deutschen Märkte einen extremen Gleichlauf auf. Dies ist in den unteren Charts deutlich zu erkennen. Beide Märkte haben sich nach der Statistik bis September eines US-Wahljahres nach oben bewegt, um dann, nach einer leichten Korrektur, in eine Jahresschlussrallye zu münden. Allerdings trat dieses Verhalten nur in vier von sieben Wahljahren beim DAX auf.

     

    Dow Jones nur Wahljahre seit 1992

     

    DAX nur US-Wahljahre seit 1992

     

    Es ist eine bewusst wiederholte Betonung an dieser Stelle, dass die Zyklik nur eine statistische Größe darstellt, nach der keine Ein- oder Ausstiegsentscheidungen getroffen werden dürfen. Vielmehr muss die aktuelle Marktlage zum jeweiligen Zeitpunkt beurteilt werden. Die saisonalen Gegebenheiten dienen lediglich als Ergänzung zur Analyse. Dies gilt insbesondere für das anstehende Jahr, da der Dekadenzyklus eine völlig andere Erwartungshaltung generiert, als dies durch das Wahljahr suggeriert wird.

     

    Ausblick für den DAX im Jahr 2020

    In der u.a. Grafik ist ein möglicher tendenzieller Kursverlauf des DAX zu sehen, wie er unter Berücksichtigung des Dekadenzyklus des US-Marktes und dem US-Wahljahr erfolgen könnte.

    Wegen der unterschiedlichen Statistiken des Dekadenzyklus und des Präsidentschaftswahlzyklus dürften sich die Wellenbewegungen im kommenden Jahr gegenseitig mehr oder minder aufheben. Eine ausgeprägte Seitwärtsbewegung könnte die Folge aus diesen unterschiedlichen Erwartungshaltungen sein. Somit ist im kommenden Jahr mit einer volatilen Seitwärtsbewegung zu rechnen.

    Der dargestellte Verlauf ist wie immer nicht als Punktvoraussage oder gar Jahresendstandsprognose zu verstehen, sondern soll lediglich die erwartete Tendenz aufzeigen.

     

    Ausblick für Gold 2020

    Ein Jahresverlauf des Golds in einem US-Wahljahr könnte sich nach der Statistik im Schnitt wie unten dargestellt ereignen. Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit lediglich bei 50% was einem Münzwurf entspricht. Auffällig ist dabei aber der Zeitraum von Mitte Mai bis Ende Juni. Diese Anstiegsbewegung trat in sieben der letzten zehn Wahljahre ein und hat somit eine größere Relevanz.

     

    Gold im US-Wahljahr seit 1980

     

    Auch die Abwärtsbewegung von Anfang Februar bis Mitte Mai ist in acht von zehn Wahljahren besonders ausgeprägt. Ebenso ist von September bis Mitte Dezember mit einer Wahrscheinlichkeit von acht von zehn Fällen mit einer Abwärtsbewegung zu rechnen. Insgesamt könnte es sich im neuen Jahr aber insgesamt um ein tendenziell gutes Gold-Jahr handeln.

     

    Euro/USD 2020

    Der Euro bewegte sich in den vergangenen 5 US-Wahljahren tendenziell nach unten. Nur zum Jahresende konnte eine Aufwärtsbewegung beobachtet werden. Dieses Verhalten wurde also immer dann festgestellt, wenn die Wahl gelaufen war.

     

    Euro/USD im US-Wahljahr seit 2000

     

     

    Allerdings ist hier die Datenbasis naturgemäß noch nicht sehr stark ausgeprägt. Immerhin in vier von fünf Wahljahren war dies der Fall. Entsprechend der kurzen Datenauswahl sollte die Signifikanz nicht allzu hoch eingeschätzt werden.

     

    Quellen: ProRealTime.com/Seasonax

     

     

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    Chris-Oliver Schickentanz, CEFA

    Christoph Geyer, CFTe

     

     

     

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    Christoph Geyer
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    Christoph Geyer ist seit über 40 Jahren im Börsen- und Bankgeschäft tätig und analysiert seit dieser Zeit Aktien, Märkte und Rohstoffe auf technischer Basis. Er ist Autor der Fachbücher „Einfach richtig Geldverdienen mit Technischer Analyse“ und „Einfach richtig Geldverdienen mit MoneyManagement“ erschienen im Wiley-Verlag. In der VTAD (Vereinigung Technischer Analysten Deutschland) ist er stellv. Regionalmanager in Frankfurt und Ausbilder für angehende Technische Analysten.

    Geyer hat den Abschluss für Technische Analysten (CFTe Certified Financial Technician) abgelegt. Nach den beiden 3. Rängen beim Technischen Analysten Award (für 2009 und 2010) der Börsenzeitung hat Geyer im Jahr 2011 den 1. Platz erreicht. Er ist Ausbilder und hält Vorträge und Kundenveranstaltungen. Aktuelle Termine können Sie auf seiner Homepage www.christophgeyer.de finden.

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    Verfasst von Christoph Geyer
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