d+s online strebt EBIT-Marge von 10% an!

d+s online strebt EBIT-Marge von 10% an

Achim Plate, Vorstandschef der d+s online AG (DE0005336804), peilt für die nächsten zwei Jahre zweistellige Wachstumsraten beim Umsatz und eine drastische Ergebnisverbesserung an. Wie der CEO im Gespräch mit TradeCentre erklärt, soll der Umsatz in 2005 um 20 Prozent auf über 60 Millionen Euro klettern. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen erwarten die Norddeutschen bei mehr als fünf Millionen Euro. Beim Ergebnis pro Aktie stellt Plate einen Gewinn von über 20 Cent in Aussicht. Spätestens im Jahr 2006 strebt die Gesellschaft eine EBIT-Marge von zehn Prozent an. „Wir planen für das Jahr 2006 mit einem Ergebnis pro Aktie von 35 Cent“, sagt der Firmenlenker. Nach eigenen Angaben resultieren die Plandaten im Wesentlichen aus organischem Wachstum. Akquisitionen könnten die Dynamik nochmals verstärken.

Vor kurzem verkündete der Konzern die Absicht eine Telemarketing-Agentur zu kaufen. Gelingt der Abschluss, wird demnach zu Beginn des zweiten Halbjahres eine namentlich nicht genannte Firma zu 100 Prozent übernommen. Die in Nordrhein-Westfalen ansässige Firma macht einen Umsatz von 2,4 Millionen Euro und wirtschaftet mit einer EBIT-Marge von zehn Prozent profitabel. Der Kaufpreis dürfte nach unseren Schätzungen bei rund einer Million Euro liegen. Wie Plate erklärt, sind in diesem Wirtschaftsjahr noch ein bis zwei weitere Akquisitionen denkbar. „Zumindest eine Übernahme wollen wir in 2004 noch tätigen“. Dem Vernehmen nach finden bereits Gespräche mit einem klassischen Call Center Anbieter statt. Regional liegt hierbei die Priorität in Ländern wie Österreich, Schweiz oder Polen. Eine zweite avisierte Übernahme ist im Bereich Business Process Managment möglich. Hier werden im Fokus auf Management von Kundenbeziehungen (CRM) komplexe und komplette Geschäftsprozesse abgewickelt. Plate betont, kein Interesse an verlustreichen Firmen zu haben. „Unsere Zielobjekte müssen bereits ein nachhaltig positives EBIT erreicht haben“. Weiteres Wachstum verspricht sich der Firmenlenker von der EU-Osterweiterung. Laut Plate sollen zunächst Länder, die das stärkste BIP ausweisen, erobert werden. Dazu zählt an erster Stelle Polen, danach Tschechien und Ungarn. Strategisch will die Gesellschaft den Markteintritt unter eigener Regie aufbauen. „Danach sind Akquisitionen zur Ergänzung möglich“.

Um das externe Wachstum zu finanzieren, will Plate vermutlich schon im Sommer das Kapital um bis zu 2,4 Millionen frische Aktien erhöhen. Details werden demnächst veröffentlicht.

Sehr konservativ erscheint die Planung des Unternehmens für dieses Jahr. Der Umsatz soll die Marke von 50 Millionen Euro knacken. Das EBIT erwartet Plate mit mehr als einer Million Euro. Pro Aktie soll ein EPS von größer als fünf Cent in der Kasse klingeln. „Sollte alles optimal laufen, wird sich das EBIT auf knapp zwei Millionen Euro belaufen“. Das Schöne an der Prognose: Die Planung ist bereits heute durch den Auftragsbestand fast komplett abgedeckt, verrät uns der CEO. „Wir konnten in den letzten Wochen nennenswerte Aufträge gewinnen. Darunter auch von Firmen aus dem DAX 30“. Da der 1700 Mann starke Betrieb in den nächsten Monaten nicht faulenzen wird, könnten weitere gewonnne Aufträge für eine Übererfüllung der Prognose sorgen. „Wir werden vermutlich im September unsere Planungen weiter konkretisieren“.

Die Aktie ist als kaufenswert einzustufen. Da wir im Vorfeld der Kapitalerhöhung zunächst eine Seitwärtsentwicklung erwarten, können im Bereich 2,80 bis 2,90 Euro in Ruhe Positionen aufgebaut werden.