Delivery Hero: Fresh Money von mehr als 2 MRD Euro!

Delivery Hero: Niklas, der Börsen-Held mit starkem IPO in Deutschland

Da möge noch einer behaupten, in Deutschland gäbe es keine geilen Firmen, die an die Börse kommen. Es kommt einfach auf die Qualität des Unternehmens an. Schrott sollte dem Kapitalmarkt weiter fernbleiben. Aber zurück zu einem echten Highlight an Börsengängen aus 2017: Delivery Hero. Der Online-Marktplatz für Essenbestellungen hat sich zu einem wahren Helden an der Börse entwickelt. Im Sommer 2017 wurde die Aktie zu Kursen von 25.50 Euro platziert.

Das Platzierungsvolumen lag bei rund 1 Mrd. Euro, der Nettoerlös für das Unternehmen bei 465 Mio. Euro. Heute handelt die Aktie bei Kursen von über 65 Euro, und das Unternehmen bringt es auf ein Gewicht von über 12 Mrd. Euro auf der Börsenwaage. Firmenchef Niklas Östberg hat sicherlich einen starken Job in den vergangenen Jahren gemacht. Durch kluge Zukäufe, aber auch strategische Verkäufe, haben sich die Berliner stark aufgestellt. Ein Highlight war sicherlich eine Transaktion in 2018 mit Takeaway.com. Delivery Hero verkaufte seine deutschen Essenslieferdienste Lieferheld, pizza.de und Foodora an den Wettbewerber aus Holland. Die Transaktion hatte einen Gegenwert von 930 Mio. Euro. Davon flossen rund 508 Mio. in bar und der Rest in 9.5 Mio. Aktien von Takeaway.com. Seit der Bekanntgabe dieser Transaktion geht’s mit der Aktie richtig bergauf. In diesem Zeitraum konnte sich die Aktie mehr als verdoppeln.

Operativ brummt das Geschäft von Delivery Hero in 2019 gewaltig. Östberg musste mehrfach die Prognose für den Umsatz anheben. Nunmehr rechnet der Firmenchef für das vergangene Jahr mit einem Umsatz zwischen 1.44 und 1.48 Mrd. Euro, nach zuvor 1.3 und 1.4 Mrd. Euro. Q3 2019 hat sich stark entwickelt und auch Q4 sollte sehr gut verlaufen sein. Delivery Hero konnte den Umsatz in Q3 2019 im Vergleich zum Vorjahr um fast 120 % steigern. Begünstigt wurde dies durch ein verbessertes Serviceangebot und gezielte Investitionen im Bereich der Kundenakquise. Das Asien-Segment verzeichnete attraktive Renditen mit niedriger als erwarteten Akquisitionskosten für Neukunden, die zu überdurchschnittlichen Wachstumsraten bei den Bestellungen führten. Auf Basis des bereinigten EBITDA rechnet der Firmenchef für 2019 mit einem Verlust von 370 bis 420 Mio. Euro. Grund hierfür sind beschleunigte Investitionen in zusätzliche vertikale Angebote. Für das Segment Europa wird erwartet, dass in Q4 2019 die Gewinnschwelle auf Basis des bereinigten EBITDA erreicht wird. Fakt ist aber dennoch, dass das Unternehmen bis heute unverändert fette Verluste schreibt.