Wie gut ist der Phase 1-Handelsdeal für die Aktienmärkte? - Seite 2
Der Phase 1-Deal kann den starken Anstieg der Aktienkurse nicht rechtfertigen
Den von der US-Regierung angezettelten Handelsstreit kann man daher befürworten, fraglich ist allerdings, ob es hier in den kommenden Monaten zu einer weitergehenden Einigung kommen kann oder der Streit stattdessen wieder eskaliert. Zumal die US-Regierung laut Angaben der Helaba erst frühestens in 10 Monaten über die Einhaltung des aktuellen Teilabkommens und mögliche Fortschritte in den weiteren Verhandlungen bescheiden wollen, sodass vor der US-Präsidentschaftswahl Anfang November dieses Jahres keinen Phase 2-Deal mit weiteren Zollsenkungen geben wird. Der aktuelle Deal ist mit Blick auf die oben genannten Zahlen jedenfalls nur bedingt geeignet, das Wachstum der Weltwirtschaft wieder anzukurbeln. Und damit ist das Ausmaß des Kursanstiegs an den Aktienmärkten kaum zu rechtfertigen. Es bleibt somit eine Übertreibung, die irgendwann enden und dann womöglich zu heftigen Kursverlusten führen wird.
Die Relationen stimmen nicht mehr
Dass wir derzeit eine Übertreibung sehen, zeigen auch die folgenden Zahlen: So sind Berechnungen des Index-Anbieters S&P Dow Jones zufolge 20 % der Gesamtrendite der im S&P 500 gelisteten Unternehmen auf gerade einmal vier Werte (Amazon, Apple, Facebook und Microsoft) zurückzuführen. Apple und Microsoft bringen es zusammen auf einen Börsenwert von über 2,6 Billionen Dollar und sind damit teurer als der gesamte DAX. Derweil schreiben etwa 30 % aller Technologiefirmen Verluste. Symbolhaft hierfür steht Tesla. Der Elektroauto-Bauer ist an der Börse mehr wert als General Motors und Ford zusammen und nur etwas weniger als VW. Dabei verkauft Tesla weit weniger Autos.
Die Relationen stimmen einfach nicht mehr. Es wird zu einer Korrektur kommen. Die Frage ist nur, wann sie kommt und wie stark sie ausfällt.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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(Quelle: www.stockstreet.de)
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