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     107  0 Kommentare Friedensnobelpreisträger Yunus kritisiert Untätigkeit der Eliten

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus hat den wirtschaftlichen und politischen Eliten angesichts der Klimakrise, weltweiter sozialer Ungerechtigkeit und des technologischen Wandels Untätigkeit vorgeworfen. "Wir tun mehr schlechte Dinge als gute Dinge", sagte Yunus am Sonntag auf der Innovationskonferenz DLD in München. "Wir wissen, alle von uns wissen, dass wir nicht mehr viel Zeit haben." Und trotz dieses Wissens gehe alles so weiter wie bisher. "Das ist enorm frustrierend."

    Wenn einem das alles noch nicht reichen sollte, müsse man es auf eine Frage reduzieren: "Was für einen Leben wünscht ihr euch für eure Enkel?" Doch es passiere nichts. "Unsere Enkel werden nicht das Leben leben können, das wir kennen." Neben den katastrophalen Folgen der Erderwärmung gelte das auch für die soziale Ungerechtigkeit weltweit. Yunus ist Gründer der Bank Grameen, die Mikrokredite an meist arme Frauen vergibt. Dafür bekam der Wirtschaftsforscher 2006 den Friedensnobelpreis.

    "Es ist eine tickende Zeitbombe, sozial, politisch, wirtschaftlich. Es kann so nicht weitergehen", sagte Yunus. Es brauche ein komplettes Umsteuern auch in der Wirtschaft. "Das Finanzsystem ist auf eine sehr lustige Weise organisiert: Sie geben das Geld nur denen, die schon viel Geld haben." Und wenn man vorschlage, den Leuten Geld zu geben, die keins haben, "lachen sie nur." Niemand dürfe ausgeschlossen werden. Es sei nichts verkehrt mit den Leuten, sondern mit den Institutionen. "Sie sagen, die Menschen sind nicht kreditwürdig. Wollt Ihr mich veräppeln? Die Banken sind nicht Menschen-würdig."

    Auch die Internet-Unternehmerin Fatoumata Ba kritisierte die fehlende Verteilungsgerechtigkeit, gerade etwa in Afrika. Es sei wichtig, einen positiven Einfluss auf die soziale Entwicklung zu nehmen. "Talent ist auf der ganzen Welt gleich verteilt, Chancen aber nicht."/sbr/DP/he






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