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    E-Laden  168  0 Kommentare Warum undifferenzierte Einheitspreise schlecht für Verbraucher und Anbieter sind

    Wien/Köln (ots) - Ladesäulenbetreiber Ionity hebt die Preise verbrauchsabhängig
    an und erntet reichlich Kritik. Warum der höhere Preis gerechtfertigt ist --
    aber Anbieter trotzdem Preise und Angebote künftig differenzieren sollten,
    erklären die Pricing-Experten Dr. Thomas Haller, Global Head der
    Energy-Practice, und Christian Zapletal, E-Mobility-Experte, von der globalen
    Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners.

    "Immens teuer", "drastische Preiserhöhung", "günstig [...] ist vorbei": Die
    Schlagzeilen, unter denen die Medien über die Umstellung des
    Ladesäulenbetreibers Ionity von einer Flatrate zu einem verbrauchsbasierten
    Preismodell berichten, sind durchgängig negativ. Wie das Unternehmen verkündete,
    fallen nun statt eines Pauschalpreises von acht Euro pro Ladevorgang für
    E-Auto-Fahrer 79 Cent pro Kilowattstunde (kWh) an. Damit liegt das Joint Venture
    von BMW, Mercedes-Benz, Ford und Volkswagen über den Preisen von Wettbewerbern
    wie Tesla (33 Cent/kWh) und Fastned (59 Cent/kWh). Völlig überzogen? Nein, denn
    der Unterschied im Preisniveau ist nur auf den ersten Blick erheblich.

    Transparente Leistung sorgt für höheren Preis

    Einerseits bietet Ionity seinen Kunden eine auf dem Markt ansonsten nicht
    verfügbare Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt pro Ladepunkt. Vor allem aber
    finanziert das Unternehmen die hohen Investitionen in die dafür notwendige
    Schnellladeinfrastruktur sowie die Netzanschlüsse an meist weit entlegenen
    Ladepunkten an Autobahnen und Landstraßen über den neuen Preis. Im Unterschied
    dazu subventioniert etwa Tesla diese Kosten mit einem entsprechend hohem
    Aufschlag auf den Fahrzeugpreis. Der tatsächliche, erhebliche Preis der
    Ladeinfrastruktur und des Stroms werden dem Kunden so nicht transparent; er
    bekommt den falschen Eindruck, 33 Cent/kWh seien der volle Marktpreis des
    Ladens. Kommunikativ schafft diese Strategie zwar Vertrauen, berücksichtigen wir
    allerdings Teslas Aufschlag auf die Fahrzeugpreise, dürfte der tatsächlich
    gezahlte kWh-Preis um ein Vielfaches höher als 33 Cent liegen.

    Mit dem neuen Preismodell hat Ionity hingegen einen anderen, transparenteren
    Ansatz gewählt. Hinzu kommt: In einer Mischkalkulation für E-Auto-Nutzer nehmen
    Langstreckenfahrten, bei denen unterwegs geladen werden muss, nur einen kleinen
    Teil ein. Da das Laden daheim und an den meisten AC-Ladestationen wesentlich
    günstiger ist, liegt auch in Zukunft der durchschnittliche Preis kaum über 30
    Cent/kWh. Zusätzlich erhalten Autos der mit Ionity verbundenen Hersteller laut
    Medienberichten erhebliche Rabatte.
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