checkAd

    Streit um Steuersätze  206  0 Kommentare DGB drängt auf Entlastungen für Millionen Arbeitnehmer

    Osnabrück (ots) - Streit um Steuersätze: DGB drängt auf Entlastungen für
    Millionen Arbeitnehmer

    Körzell: 95 Prozent der Haushalte können profitieren - "Nicht Unternehmen Geld
    hinterherschmeißen"

    Osnabrück. Angesichts hoher steuerlicher Belastungen für Millionen von
    Beschäftigten drängt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Bundesregierung,
    gezielt Arbeitnehmer und nicht Unternehmen zu entlasten. DGB-Vorstand Stefan
    Körzell sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Beschäftigte mit kleinen und
    mittleren Einkommen sollten weniger Steuern zahlen." Das so frei werdende Geld
    fließe direkt in den Konsum und stärke damit die Binnenkonjunktur. Hier die
    Einkommensteuer in den Blick zu nehmen sei besser, "als Unternehmen das Geld
    hinterherzuschmeißen". Der Gewerkschafter warnte: "Eine Senkung der
    Unternehmensteuer würde verpuffen, weil damit lediglich hohe
    Gewinnausschüttungen und Aktienrückkäufe zur Kurspflege getätigt werden. So
    zeigt es die Erfahrung."

    Nach den Worten von Körzell könnten mehr als 95 Prozent aller Haushalte bei der
    Einkommensteuer entlastet werden. Gleichzeitig sei es möglich, die dringend
    notwendigen Aufgaben der öffentlichen Hand zu finanzieren. "Wir wollen einen
    handlungsfähigen Staat und mehr Steuergerechtigkeit", sagte der Gewerkschafter
    und forderte: "Reiche müssen mehr zum Gemeinwesen beitragen." Hier sei die
    Koalition am Zug.

    Körzell kritisierte, der Spitzensteuersatz von 42 Prozent greife derzeit bereits
    ab einem zu versteuernden Einkommen von 57.000 Euro. Er betreffe damit nicht nur
    Spitzenverdiener. Gleichzeitig sei der aktuelle Spitzensteuersatz gegenüber 53
    Prozent Ende der 1990er-Jahre relativ gering. Der Steuersatz müsse deshalb "im
    Sinne einer leistungsgerechten Besteuerung erhöht werden und erst bei einem
    deutlich höheren Einkommen ansetzen".

    Die DGB-Vorschläge im Einzelnen: Der Spitzensteuersatz wird von 42 auf 49
    Prozent angehoben, greift aber künftig erst ab einem zu versteuernden Einkommen
    von 74.500 Euro. Die sogenannte Reichensteuer soll weiterhin drei Prozentpunkte
    über dem Spitzensteuersatz liegen, aber künftig bereits ab einem Einkommen von
    125.000 (bisher 270.000) Euro greifen. Zudem verlangt der DGB, den
    Grundfreibetrag deutlich von 9408 auf 2000 Euro zu erhöhen. Von dieser Grenze an
    soll ein Steuersatz von 22 Prozent gelten und linear- progressiv bis zum
    Spitzensteuersatz steigen. Hintergrund: Mehr als 3,5 Millionen Bundesbürger
    waren 2015 vom Spitzensteuersatz betroffen, Tendenz stark steigend: Für 2018
    geht die Bundesregierung bereits von mehr als vier Millionen
    Spitzensteuersatz-Zahlern aus. Den Spitzensteuersatz zahlten nach Auskunft der
    Bundesregierung 2015 auch 1,7 Millionen Arbeitnehmer, die nicht viel mehr als
    5000 bis 7000 Euro brutto verdienten.

    Pressekontakt:

    Neue Osnabrücker Zeitung
    Redaktion

    Telefon: +49(0)541/310 207

    Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4500994
    OTS: Neue Osnabrücker Zeitung



    news aktuell
    0 Follower
    Autor folgen
    Verfasst von news aktuell
    Streit um Steuersätze DGB drängt auf Entlastungen für Millionen Arbeitnehmer Streit um Steuersätze: DGB drängt auf Entlastungen für Millionen Arbeitnehmer Körzell: 95 Prozent der Haushalte können profitieren - "Nicht Unternehmen Geld hinterherschmeißen" Osnabrück. Angesichts hoher steuerlicher Belastungen für Millionen von …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer