DAX-Wochenplan
Rekordlevel im DAX erreicht
Die kritische Auseinandersetzung mit der Charttechnik zeigt im DAX Marken auf, an denen ich als Trader entsprechend aktiv war und in der neuen Woche meinen Tradingplan ausrichte.
Ein Feuerwerk sieht durchaus anders aus, doch immerhin schaffte der DAX in der vergangenen Woche ein neues Allzeithoch. Rund zwei Jahre haben Anleger darauf warten müssen. Letztlich war dies (zumindest bisher) kein Startschuss für eine Rally und das Erreichen des Allzeithochs auch kein leichter Weg. Wir verharrten bereits in der Vorwoche knapp unter dieser Marke und wurden immer wieder an der 13.550 im Chartbild gedeckelt. Als "Luft holen" spezifizierte ich dies in der Vorwochenanalyse entsprechend und optisch entsprach der Kursverlauf zum Wochenstart einer Konsolidierung auf hohem Niveau:
Es bedurfte zur Wochenmitte einem weiteren Anlauf auf der Unterseite, um die notwendige Kraft für das Erreichen eines neues Rekordstandes im DAX einzuleiten. Dieser deutete sich nach einem V-Reversal am Dienstag förmlich an, denn dort wurde zuerst das GAP zum Vortag geschlossen und dann das alte Jahreshoch zum Abend wieder erreicht (Rückblick):
Die obere Kante von 13.550 Punkten war damit für den Absprung auf ein neues Jahreshoch erreicht und prompt am Mittwoch dafür genutzt worden. Mit 13.640 Punkten wurde schliesslich ein neues Rekordlevel verzeichnet, auf welches Anleger fast auf den Tag genau zwei Jahre warten mussten. Die Freude darüber währte jedoch nicht lange und hielt nicht einmal bis zum Tagesende an. Mehr noch: Die Ernüchterung über den Abverkauf des neuen Rekordlevels führte am Donnerstag zügig zum 13.425er-Level, über das wir mehrfach hier diskutierten. Für mich bot sich dort ein Long-Setup an:
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Nach dieser Korrektur bis fast genau an den 13.490erBereich gab es dann noch einmal eine Fortsetzung der Korrektur bis unter 13.400 Punkte. Genug an Verkaufsdruck, denn von dort aus kamen die Bullen wieder zurück auf das Parkett und verhalfen dem DAX dann am Freitag zum ersehnten Rekordschluss zum XETRA-Ende. Ein Auf und Ab der Emotionen, welches es Ende zum Rekordziel führte.
So konnten Anleger entsprechend freudig ins Wochenende gehen und das Thema "Schaffen wir das Allzeithoch?" zu den Akten legen. Dies zeigt hier der langfristige Blick auf den DAX-Wochenchart:
Ist damit weiteres Potenzial auf der Oberseite freigesetzt? Ist damit weiteres Potenzial auf der Oberseite freigesetzt? Immerhin wurde im Vergleich der Freitags-Schlusskurse gerade einmal 50 Punkte an Boden gewonnen:
Der schnelle und dynamische Abverkauf des ersten Rekordhochs über 13.600 Punkten zeigte zudem auf, wie skeptisch doch noch viele Anleger bei diesem Kurslevel sind. Im Vergleich zur Wall Street, wo Rekorde seit dem vierten Quartal 2019 fast in jeder Handelswoche auf der Tagesordnung standen, tat sich der DAX schwerer. Geringe Gewinndynamik bei den Bankenwerten und Unsicherheiten zur weiteren Entwicklung und Besteuerung von Automobilumsätzen lasteten auf dem Gesamtmarkt. Zudem zeigen die Wirtschaftsdaten in Europa nicht so viel Stabilität, wie dies aus den USA nun fast schon gewohnt ist.
Das neue Rekordlevel fühlt sich für mich daher nicht wie ein Befreiungsschlag mit weiterem hohen Kurspotenzial, sondern vielmehr wie ein abgearbeiteter Punkt einer To-Do-Liste an. Mittelfristig gibt es zudem zu Bedenken, dass der DAX trotz einer starken Wall Street etwas langsamer auf der Oberseite reagierte und entsprechend anfälliger für eine Korrektur sein kann, wenn die Wall Street in eine andere Marktphase umschwenkt. Ansatzweise hatten wir dies bereits an den vergangen beiden Handelstagen gesehen, an denen der Dow Jones unter 29.000 Punkten fiel. Ist dies etwa ein schlechtes Omen?
Mit Blick auf die kurzfristigen Charts muss jedoch noch einmal das Thema "Abverkauf" der Rekorde ins Spiel gebracht werden. Entsprechendes Enttäuschungs-Potenzial spielt hierbei sicher ebenso eine Rolle, wie die Zuspitzung des Coronavirus-Themas. Hierzu werden immer neue Meldungen bekannt und transparent, die bei Ausweitung sicherlich auf die Aktienkurse abfärben dürften.
Das erste Korrekturpotenzial erstreckt sich damit aus meiner Sicht bei einem Durchbruch der 13.530/550 bis auf 13.49x Punkte als zwischenzeitliche Barriere im Wochenverlauf:
Die Handelswoche startet am Montag um 10.00 Uhr mit dem ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland. Er wird stärker als im Vormonat erwartet.
Dienstag geht der Blick dann um 14.30 Uhr nach Amerika zu den Auftragseingängen langlebiger Güter und nichtmilitärischen Investitionsgütern. 16.00 Uhr folgt das US-Verbrauchervertrauen des Conference Board.
In der Vorbörse am Mittwoch wird 8.00 Uhr das GfK-Verbrauchervertrauen aus Deutschland erwartet und dann am Abend um 20.00 Uhr der Termin der Woche - die Zinssatzentscheidung der US-Notenbank FED. Hier wird zwar keine Änderung erwartet, jedoch in der Pressekonferenz 20.30 Uhr entsprechende Impulse und ein Ausblick auf das Jahr 2020.
Der Donnerstag steht im Zeichen des Arbeitsmarktes. 9.55 Uhr aus Deutschland und 11.00 Uhr aus der Eurozone sowie 14.30 Uhr wie gewohnt in Form der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung. Kurz davor um 13.00 Uhr meldet sich dann auch noch einmal die Bank of England zu den Zinsen auf der Insel zu Wort.
Der Freitag wird mit dem Bruttoinlandsprodukt aus der EU um 11.00 Uhr eingeleitet und hält am Nachmittag aus den USA eine Menge an Wirtschaftsdaten bereit. Dazu zählen die persönlichen Einkommen, die Privatausgaben und der PCE Kerndeflator. 15.45 Uhr folgt noch der Chicagoer Einkaufsmanagerindex und 16.00 Uhr das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan.
Kommen Sie mit dieser Fülle an Daten gut durch die Handelswoche. Gerne unterstütze ich Sie dabei. Achten Sie zudem auf weitere Meinungen aus der Trading-Szene. Teilen Sie Ihre Meinung gerne an dieser Stelle als Teilnehmer in den Tages-Trading-Chancen.
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977) - gerne auch kostenfrei jeden Sonntag auf wallstreet-online zu abonnieren: Autor abonnieren 0
*Risikohinweis: Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. Platzierte Produkte/Tools sind entsprechend markiert und Werbung.
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