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     3692  0 Kommentare Coronavirus belastet Ölmarkt - Heizölpreise auf Talfahrt

    NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die rasante Ausbreitung des Coronavirus hat am Ölmarkt Nachfragesorgen verstärkt und die Preise erneut stark belastet. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Montagmittag 58,96 US-Dollar. Das waren 1,73 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI fiel um 1,60 Dollar auf 52,59 Dollar.

    "Das Virus schürt Sorgen vor einer Abschwächung der Ölnachfrage, womit der globale Ölmarkt ohne weitere angebotseinschränkende Maßnahmen noch stärker überversorgt wäre", sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Im Verlauf einer Woche ist der Preis für US-Öl bereits mehr als fünf Dollar je Barrel und der Preis für Nordsee-Öl, das für den deutschen Markt wichtig ist, um mehr als sechs Dollar je Fass gefallen.

    Der starke Preisrückgang auf dem Weltmarkt zeigt auch bei den Ölprodukten Wirkung. Zu Beginn der Woche verbilligte sich Heizöl regional unterschiedlich um zwei bis drei Euro je 100 Liter, heißt es auf der Internet-Seite des Messgeräte-Herstellers Tecson. Für 100 Liter Heizöl müssen die Verbraucher nun im bundesweiten Durchschnitt 61,10 Euro bezahlen (inklusive MwSt, bei Abnahme von 3000 Litern). So günstig war Heizöl zuletzt im März 2018.

    Ein starker Preisrückgang ist auch an den Tankstellen zu beobachten. Dieselkraftstoff lag nach den Daten der Markttransparenzstelle am Montag gegen Mittag mit einem Preis von 1,25 Euro je Liter um acht Cent je Liter unter seinem Preishoch von 1,33 Euro am Anfang des Jahres.

    Eine weitere Ausbreitung des Coronavirus könnte laut Ökonomen gravierende wirtschaftliche Auswirkungen haben und die Nachfrage nach Rohöl dämpfen. In China sind mittlerweile für mehrere Metropolregionen Verkehrs- und Reisebeschränkungen erlassen worden. Die Einschränkungen im Reiseverkehr konnten die Nachfrage nach Kraftstoff bremsen.

    Der saudi-arabische Ölminister Abdulaziz bin Salman versicherte, dass sein Land als weltweit größter Öllieferant die weitere Entwicklung sehr genau verfolgen werde. Derzeit erkenne er den gleichen "extremen Pessimismus", der den Markt im Zuge der Sars-Krise 2003 beherrscht habe. Allerdings habe die Lage damals "keine deutliche Senkung der Nachfrage nach Rohöl ausgelöst", sagte der Minister.

    Rohstoffexperte Fritsch verwies außerdem auf die Handlungsmöglichkeiten der Opec-Staaten zur Stabilisierung der Ölpreise. Das Ölkartell könnte demnach mit verbündeten Staaten eine Ausweitung der Förderbegrenzung beschließen. "Die Opec und ihre Verbündeten würden falls erforderlich reagieren, um die Stabilität des Ölmarktes zu gewährleisten", sagte Fritsch./jkr/egi/bgf/jha/




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