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     148  0 Kommentare Drohender Kollateralschaden, Kommentar zur Diskussion um Huawei von Heidi Rohde

    Frankfurt (ots) - Wenige Wochen vor Beginn der weltgrößten Mobilfunkmesse in
    Barcelona geht das Ringen um die Zulassung Huaweis als Ausrüster für 5G-Netze in
    Deutschland und Europa in die heiße Phase. Dabei sind die Fronten unverändert
    und alle Verbalakrobatik über "höchste Ansprüche an Vertraulichkeit,
    Verfügbarkeit und Integrität", die für kritische Telekom-Infrastruktur gefordert
    wird, dürfte kaum ausreichen, um die Kritiker Huaweis zu besänftigen. Deren
    Forderung nach einem "Genehmigungsvorbehalt der Bundesregierung" läuft letztlich
    auf einen politisch motivierten Ausschluss des chinesischen Technologiekonzerns
    hinaus.

    Deutschland würde damit seine bisher betonte "neutrale Position" im globalen
    Handelskonflikt aufgeben und sich offen an die Seite der USA stellen. Auch würde
    jede faktenbasierte Entscheidungsbasis zugunsten einer willkürlichen
    Grundsatzentscheidung aufgegeben, denn nachweisen lässt sich eine staatliche
    Einflussnahme auf Huawei oder ein entsprechender Spionagevorfall bisher nicht.

    Vor allem aber entstünde ein beträchtlicher wirtschaftlicher Kollateralschaden,
    wie das Beispiel der USA eindrucksvoll zeigt. Seit die dortige Regierung Huawei
    auf eine schwarze Liste gesetzt hat, jagt eine Ausnahmegenehmigung für
    Geschäftsbeziehungen mit den Chinesen die nächste. Just hat das Pentagon wieder
    umgehend gegen eine geplante Verschärfung vonseiten des Handelsministeriums
    interveniert. US-Technologiefirmen, die vielfältig geschäftlich mit Huawei
    verflochten sind, laufen seit Monaten Sturm gegen den Bann und führen massive
    Umsatzausfälle ins Feld.

    In Deutschland könnte es noch schlimmer kommen. Denn jenseits direkter und
    indirekter Abhängigkeit von Geschäftspartnern und Zulieferern würde die
    Signalwirkung, die von einem Ausschluss Huaweis bei 5G in Deutschland ausginge,
    sehr wahrscheinlich chinesische Gegenreaktionen provozieren. Diese könnten die
    Wirtschaft empfindlich treffen. Denn die Abhängigkeit der exportabhängigen
    Automobilindustrie sowie des Maschinenbaus und zahlreicher anderer Branchen vom
    Reich der Mitte ist groß.

    Nicht zuletzt ist die Sorge, dass Deutschland bei 5G weit zurückfallen könnte,
    keineswegs unbegründet. Denn die Technologieführerschaft und Preiswürdigkeit von
    Huawei ist unbestritten. Dass das dann verbleibende Duopol aus Ericsson und
    Nokia die Lücke ohne Weiteres schließen kann, glauben die Telekomnetzbetreiber
    nicht. Ihnen droht ohne Huawei ein Kostenschub - und die Warteschleife.

    Pressekontakt:

    Börsen-Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 069--2732-0
    www.boersen-zeitung.de

    Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30377/4504022
    OTS: Börsen-Zeitung



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