Achtung, Volatilität!
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
die Coronavirus-Pandemie breitet sich trotz der drakonischen Maßnahmen Chinas – bis zum Wochenende wurden schon 18 Großstädte mit insgesamt mindestens 56 Millionen Einwohnern abgeriegelt – mit rasanter Geschwindigkeit vor allem in China weiter aus.
Darauf reagieren die Börsen inzwischen mit einem leichten Anfall von Panik. Doch davon sollten Sie sich nicht verunsichern lassen. Vielmehr sollten Sie sich daran erinnern, dass Börsenturbulenzen etwas Normales sind – und die Ruhe der vergangenen Wochen die Ausnahme war.
In China gab es schon einen spürbaren Rückfall
Werfen wir zunächst einen Blick auf den chinesischen Aktienmarkt, um die jüngsten Geschehnisse einordnen zu können:
Dem CSI 300, dem Index der 300 größten Inland-Aktien an den Börsen Shanghai und Shenzhen gelang zu Jahresbeginn ein recht dynamischer Ausbruch über sein Hoch von 2019, das er im Zuge der starken Erholung nach dem Einbruch 2018 markierte (rote Linie).
Doch bereits unmittelbar danach hatte der Index Schwierigkeiten, dieses Niveau zu halten – womöglich bereits als Reaktion auf den Virusausbruch Anfang Dezember. Der Kurs konnte sich jedenfalls von der roten Linie nicht nachhaltig lösen (siehe roter Bogen). Am vorigen Dienstag, dem Tag, an dem die Börsen angeblich auf die drohende Pandemie reagierten, fiel er unter das Hoch von 2019 zurück (siehe schwarzer Pfeil).
Fehlausbruch als Auslöser der Korrektur
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Vielleicht ist dieser Rückfall tatsächlich auf den Virusausbruch zurückzuführen, aber zunächst einmal ist es ein Fehlausbruch, der klar bearish ist. Darauf reagieren natürlich die Anleger weltweit – was wieder einmal beweist, dass die Kurse die Nachrichten machen. Am Donnerstag dürfte die Nachricht von den Städteblockaden in China dagegen tatsächlich ein Auslöser für die deutlich stärkeren Kursverluste gewesen sein (siehe roter Pfeil).
In China ist also die lange erwartete Korrektur womöglich schon im Gang. Und auch an den westlichen Börsen könnte diese nun starten, nachdem am Freitag auch der zweite Infektionsfall in den USA bestätigt wurde und die US-Indizes ins Minus tauchten. Sie verbuchten dabei die größten Verluste seit Beginn der Jahresendrally im Oktober.
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