Verkehrsunternehmen
Doppelt so viele Busse in Ballungsräume
BERLIN (dpa-AFX) - In den deutschen Großstädten müssen nach Darstellung der Verkehrsunternehmen deutlich mehr Linienbusse auf die Straße kommen. Allein München müsse bis 2030 die Zahl seiner Busse verdoppeln, in anderen Ballungsräumen sei es vergleichbar, sagte Ingo Wortmann, der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, am Dienstag in Berlin. "Unser System ist gerade in Städten und Ballungsräumen voll", erklärte Wortmann, der auch die Münchner Verkehrsgesellschaft leitet. Das Angebot müsse dringend ausgebaut werden. Busse anzuschaffen gehe schneller, als Straßenbahn- und U-Bahnlinien zu bauen.
Im vergangenen Jahr haben die Kunden nach Zahlen des Verbands 10,413 Milliarden Fahrten mit Bussen und Bahnen zurückgelegt. Der Zuwachs war mit 0,3 Prozent so gering wie seit Jahren nicht. "Wir sind nicht in der Lage, sehr viel mehr Fahrgäste aufzunehmen", erklärte Wortmann. Notwendig seien neben neuen Fahrzeugen mehr Busspuren und Vorrangschaltungen an Ampeln.
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Um Personal zu gewinnen, denken nach Wortmanns Angaben viele Verkehrsbetriebe über Mitarbeiterwohnungen nach. "Wir in den großen Städten müssen auch Werkswohnungen bauen." München etwa plane 2000 bis 2030. Dafür wie für zusätzliche Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen seien Fahrgeldeinnahmen notwendig. Forderungen nach einer 365-Euro-Jahreskarte lehnt der Verband deshalb weiter ab./bf/DP/fba