Megatrend Fleischersatzprodukte
Top-Analyst Peter Thilo Hasler: „Die Beyond Meat-Aktie ist mit einem KGV von 69x hoffnungslos überbewertet“
Der Kursverlauf der Beyond Meat-Aktie war bisher hochvolatil: Nach dem IPO im Frühjahr 2019 stieg das Papier des Fleischersatzherstellers innerhalb weniger Monate von 25 auf über 220 US-Dollar. Bis zum Jahresende ging es dann wieder bis auf rund 75 US-Dollar runter. Im laufenden Jahr erholte sie sich die Aktie dann wieder und knackte erneut die Marke von 120 US-Dollar. Wie bewerten Experten aktuell die Beyond Meat-Aktie?
Peter Thilo Hasler, Kapitalmarktexperte und Gründer von Sphene Capital und sphaia advisory, erklärte exklusiv gegenüber wallstreet:online: „Bezogen auf die Gewinnschätzungen für das Jahr 2023e (!) ist die Beyond Meat-Aktie mit einem KGV von 69x hoffnungslos überbewertet. Auch wenn ich persönlich sehr mit dem Geschäftsmodell sympathisiere, darf man sich an den Kapitalmärkten nicht von Emotionen hinreißen lassen. Letztlich zählt nur Performance. Und die ist auf dem aktuellen, gegenüber den Höchstständen deutlich reduzierten Kursniveau selbst nach Bekanntwerden der jüngsten, durchweg positiven Nachrichten nicht zu erwarten.“
Die Mehrheit der von Bloomberg erfassten Analysten empfiehlt derzeit die Beyond Meat-Aktie zu halten: 11 von 17 Experten raten dazu. Nur vier sprechen eine Verkaufsempfehlung aus. Zwei Analysten raten zum Kauf der Aktie. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liege allerdings bei 95,75 US-Dollar, berichtete heute die dpa.
McDonalds hatte Anfang 2020 eine engere Kooperation mit Beyond Meat bekanntgegeben: Künftig wird die größte Fastfood-Kette der Welt in 52 kanadischen Filialen Beyond-Meat-Burger anbieten. Zuvor waren die fleischlosen Burger nur in halb so vielen Filialen verfügbar. Sollte McDonalds den Beyond-Meat-Burger in allen US-Filialen einführen, könnten jährlich mehr als 250 Millionen Beyond-Meat-Burger verkauft werden, berichtete Reuters im Dezember 2019.
Doch der Markt für Fleischersatzprodukte ist hart umkämpft. Bloomberg-Intelligence-Analystin Jennifer Bartashus erklärte laut dpa: „Wir erwarten, dass mit der Zeit immer mehr Konkurrenzprodukte in der Gastronomie und im Einzelhandel Fuß fassen werden. Wir werden sehen, wie gut Beyond Meat seinen Pionierstatus aufrechterhalten kann.“
Lesen Sie auch
Bei Impossible Foods, einem Hersteller von Fleischersatzprodukten aus Kalifornien und direkter Konkurrent von Beyond Meat, könnte laut der Nachrichtenagentur Reuters bereits dieses Jahr die Börsenglocke läuten. Das Unternehmen ist unter anderem für seine Kooperation mit Burger King bekannt.
Zwei Meldungen könnten indes Anlegern den Appetit auf Beyond-Meat verderben. Erstens fielen die Burger des Konzerns bei einem Test des deutschen Verbrauchermagazins Ökotest Ende Oktober 2019 negativ auf: „Zwar schmeckt das Imitat laut unserer Sensorik-Gutachter wie Fleisch und sieht auch aus wie Fleisch. Doch der Beyond-Meat-Burger war im Test mit einem aus unserer Sicht „stark erhöhten“ Gehalt an Mineralölbestandteilen verunreinigt“, erklärten die Ökotest-Prüfer.
Zweitens: Beyond Meat befindet sich offenbar mit einem ehemaligen Partner im Rechtszeit. Der Ex-Zulieferer Don Lee Farms wirft Beyond Meat vor, einen Exklusivvertrag gebrochen und Geschäftsgeheimisse zu seinen Gunsten genutzt zu haben, so Bloomberg. Beyond Meat weist die Vorwürfe entschieden zurück.
Autor: Ferdinand Hammer
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger für vier Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf den Produkt-Link klicken, wird uns das vergütet.