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    ROUNDUP  124  0 Kommentare Mehr Umweltschutz und gemeinsames Spielen - Spielwarenmesse eröffnet

    NÜRNBERG (dpa-AFX) - Bio-Plastik, aus nachhaltiger Forstwirtschaft, aus recyceltem Kunststoff oder Pappe - auf der weltgrößten Spielwarenmesse in Nürnberg liest man das an den Ständen immer wieder. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und der Klimaschutz beschäftigen auch die Aussteller. Bis zum 2. Februar zeigen fast 3000 Unternehmen aus 70 Ländern rund 120 000 Neuheiten.

    Angesichts des Coronavirus-Ausbruchs erwartet die Messe allerdings weniger Besucher aus China. Mehr als 360 Aussteller kommen von dort, die damit die zweitgrößte Gruppe sind. Einige der asiatischen Gäste tragen am Dienstag auf dem Gelände einen Mundschutz, mehr als 70 Ständer mit Desinfektionsmittel haben die Veranstalter aufgebaut. Nach Gesprächen mit dem bayerischen Landesgesundheitsamt schätzt Messechef Ernst Kick das Risiko einer Infektion jedoch gering ein: "Die Sorge muss nicht sehr groß sein."

    Nachhaltigkeit ist nach Ansicht von Branchenexperten einer der wichtigen Trends auf der Messe. Neben Autos, Bausteinen und Murmelbahnen aus Holz sind auf dem 120 000 Quadratmeter großen Gelände auch Spielsachen aus umweltfreundlicherem Plastik zu sehen.

    So bringt der Schweizer Hersteller Geomag in diesem Jahr Magnetbausätze aus recyceltem Kunststoffen auf den Markt. Das Unternehmen habe sich bewusst gegen Bio-Plastik entschieden, sagte der für die Unternehmensentwicklung zuständige Manager Ignacio Ramos. "Wir bevorzugen es, Plastik zu nutzen, das bereits produziert wurde." Zwei Jahre hat Geomag am neuen Plastik gearbeitet, damit es für verschiedene Formen funktioniert.

    Das Start-up Calculix aus Schleswig-Holstein verwendet für seine Zahlenlernspiele neben Massivholz auch Flüssigholz, das aus Abfällen der Holzindustrie besteht. "Das ist quasi ein natürlicher Kunststoff. Da kann man auch filigrane Formen draus machen", sagt Gründer Jan Engling. Er ist sich sicher, dass künftig deshalb noch viel mehr aus dem Material gefertigt werden kann.

    Doch bisher ist Plastik bei vielen Spielzeugen der Hauptbestandteil und lässt sich oft nicht ohne weiteres ersetzen. Der baden-württembergische Hersteller Fischer zum Beispiel nutzt aus Rizinus gewonnenen Kunststoff - aber nur in seinen Dübeln und nicht für die Spielzeugmarke Fischertechnik. "Wir sind leider noch nicht so weit, dass wir es ohne Abstriche einsetzen können", sagt Geschäftsführer Wilhelm Schoch. Beim Spielzeug sei das auch eine Frage der Sicherheit.

    "Da ist die ganze Branche noch am Anfang", sagt Ravensburger-Chef Clemens Maier. Auch die Verpackung sei eine Herausforderung. So will Ravensburger in den nächsten ein bis zwei Jahren komplett auf Kunststoff bei den Verpackungen seiner Spiele und Puzzle verzichten. Andere Hersteller wollen mehr Recyclingpappe einsetzen, Plastikschalen weglassen und die Kartons verkleinern.

    Als einen weiteren Trend sehen Branchenkenner die Rückkehr zum analogen Spielen: Auf der Messe sind viele verschiedene Baustein-Systeme zu sehen, die Feinmotorik und logisches Denken trainieren. Auch viele Gesellschaftsspiele sind dabei, die das Miteinander betonen - bei denen die Mitspieler zum Beispiel gemeinsam eine Restaurantküche oder einen Hofladen betreiben.

    Das Analoge verbindet sich außerdem mit der digitalen Welt. Das Computerspiel Minecraft wird zum Brettspiel, das Smartphone lässt sich mit einem Bausatz zum Mikroskop umrüsten. Mit bunten Plättchen können Kinder bei einer Eisenbahn steuern, wie schnell die Züge fahren und welche Strecke. Mit einer App können sie das Ganze auch selbst programmieren./igl/DP/nas




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