WDH/Investmentberater
Fonds müssen Druck auf 'schmutzige' Firmen erhöhen
(Im 3. Absatz, 2. Satz wurde ein Tippfehler beseitigt: "solch")
DAVOS (dpa-AFX) - Investmentfonds sollen nach Ansicht eines wichtigen Investmentberaters gemeinsam den Druck auf Unternehmen erhöhen, die weiter auf "schmutzige" Produkte wie Waffen, Tabak oder Kohle setzen. "Wir wollen eine Gemeinschaft gleichgesinnter Investoren aufbauen", sagte Rich Nuzum, Chef-Investmentberater für Großkunden beim Beratungsunternehmen Mercer, der Deutschen Presse-Agentur.
Wenn ein Fonds alleine sich aus nicht nachhaltigen Anlagen zurückziehe, werde sich nichts ändern. "Wenn aber genügend Fonds mitmachen, falls die Standardindizes etwa die Investitionen in Kohle verringern oder aus Militärinvestments aussteigen, aus Waffen, dann würden die Kapitalkosten für diese Unternehmen steigen", sagte Nuzum am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos. Das hätte zur Folge, dass Firmen höhere Preise verlangen müssten oder Löhne senken müssten. Das operative Geschäft werde schwieriger.
Eine wichtige Rolle bei nachhaltigen Anlagen komme milliardenschweren Staatsfonds zu, etwas aus Norwegen, sagte der Berater. "Indem ein Staatsfonds solch eine Investition tätigt, löst er Innovationen aus, die die Kosten für einen graduellen Wandel zu kohlenstoffarmer Wirtschaft verringern und macht diesen wahrscheinlicher und schneller."
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Auch von Regierungen erwartet der Investmentexperte Hilfe. "So könnten etwa Sicherheitsregulatoren verlangen, dass Unternehmen über Kohlenstoffemissionen, Arbeitspraktiken oder Wasserverbrauch berichten", sagte er. "Mehr Einheitlichkeit würde wirklich helfen."/bvi/DP/jha