Zehn Gründe, warum aktives Investieren schlecht funktioniert - Seite 2
Die Quintessenz aus 60 Jahren empirischer Finanzmarktforschung: Wahrscheinlichkeitsgewichtet ist aktives Investieren ein Verliererspiel.
Üblicherweise wird die sogenannte Efficient-Market-Hypothese ("EMH") als Grund für die bessere Rendite-Risiko-Kombination von passivem Investieren genannt. Das ist korrekt, aber zu kurz gegriffen, denn tatsächlich existieren neben der EMH noch mehrere andere Ursachen und Argumente, die alle gemeinsam passives Anlegen zum rentableren Ansatz machen.
Diesen Blog-Beitrag wollen wir daher dafür nutzen, um einmal alle Argumente darzustellen, die zusammengenommen für die Überlegenheit von passivem Investieren sorgen.
Es folgen nun zehn Argumente, warum passives Investieren eine bessere Rendite-Risiko-Kombination erzeugt als aktives Investieren.
(1) Die Efficient-Market-Hypothese ("EMH")
Wie oben erwähnt, ist sie das am häufigsten genannte Argument gegen aktives Investieren. Die EMH besagt, dass Wertpapierpreise zu jedem gegebenen Zeitpunkt alle öffentlich verfügbaren Informationen bereits enthalten; diese Informationen also schon eingepreist sind. Man bezeichnet das als Informationseffizienz der Kapitalmärkte (Brown, 2011). Durch die Nutzung öffentlicher Informationen – andere haben die allermeisten Anleger nicht – lässt sich somit kein zuverlässiger Renditevorteil (im Fachjargon "Alpha") gegenüber dem Marktdurchschnitt erzielen. In einem informationseffizienten Markt ist die Abweichung zur Marktrendite bei einem einzelnen Anleger Zufall. Als "Vater" der EMH gilt niemand der amerikanische Wirtschafts-Nobelpreisträger Eugene Fama.
(2) "The Arithmetic of Active Management" (AAI)
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Diese Bezeichnung ist der Titel eines berühmten Aufsatzes des Wirtschafts-Nobelpreisträgers William Sharpe. Die AAI sagt, dass der durchschnittliche aktive Anleger einen äquivalenten passiven Anleger mit mathematischer Notwendigkeit unterperformen muss (Sharpe, 1991). Etwas präziser formuliert: Mindestens 50% aller aktiv investierten Geldeinheiten müssen eine schlechtere Rendite haben als eine passiv investierte Geldeinheit. Das ist deswegen so, weil alle Anleger gemeinsam ja den Markt bilden. Es muss also – vor Kosten – genau eine Hälfte besser sein als der Markt und die andere Hälfte schlechter. Passive Anleger erzielen vor Kosten definitionsgemäß genau die Marktrendite. Da die Kosten der aktiven Anleger notwendigerweise höher sind als die der passiven Anleger, wird mehr als die Hälfte der aktiven Anleger einen passiven Anleger "netto" unterperformen. Diese Aussage setzt weder die Gültigkeit der EMH noch andere Bedingungen voraus. Hinter ihr verbirgt sich letztlich ganz simple Sach- und Marktlogik in Verbindung mit den fünf- bis zehnmal höheren Kosten aktiven Investierens gegenüber passivem Investieren.
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