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Marktüberblick
Der Deutsche Aktienindex beendete den Donnerstag nach einem zunächst turbulenten und von starken Abgaben durchzogenen Handelsauftakt doch noch beinahe mit einer schwarzen Null. Zum Xetra-Handelsende bleib der DAX nur 0,03 Prozent im Minus. Der Schlussstand betrug 13.745,43 Punkte. Das Handelsvolumen via Xetra und Börse Frankfurt lag bei rund 4,04 Milliarden Euro. Die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes gaben sich uneinheitlich. Während der Londoner FTSE100 aufgrund des plötzlichen Abgangs des britischen Finanzministers und einem recht starken britischen Pfund litt, konnte sich der Mailänder FTSE MIB und der Züricher SMI knapp im grünen Bereich halten. Der EuroStoxx50 schloss mit einem Kursverlust von 0,20 Prozent bei 3.846,74 Punkten. An der Wall Street setzten die beiden US-Leitindizes NASDAQ100 und S&P500 ihre unglaubliche Rekordfahrt mit neuen Allzeithochs fort, der Dow Jones konnte kein neues Rekordhoch erreichen. Bis zur Schlussglocke fielen die Indizes jedoch allesamt in die Verlustzone. Am stärksten verlor der Dow Jones, doch der Kursverlust blieb mit 0,43 Prozent noch in der Kategorie „Gewinnmitnahme“. Die Märkte gaben sich am Donnerstag recht volatil und dies traf wohl auch recht gut auf den DAX zu, der erst einmal bis auf ein Tagestief von 13.576,96 Punkte stürzte und die gesamte Punktzahle beinahe wieder aufholte. Die Marktstory oder besser das leidige Thema, was uns Marktteilnehmer in den nächsten Wochen und wohl auch Monaten noch beschäftigen wird, ist die immer stärkere Ausbreitung des Corona-Virus (amtlicher Name: COVID-19). Eines ist zumindest sicher, nämlich die Bestätigung, dass China die weitere Ausbreitung des Virus in keiner Weise unter Kontrolle bekommt und weit entfernt von einer Eindämmung scheint. Ungeachtet chinesischer Meldungen gibt es gemäß des neuen WHO-Situationsreports vom 13. Februar 2020 weltweit in 24 Ländern derzeit 46.997 bestätigte Infizierte, davon allein in China 46.550 bestätigte Fälle (China sprach am heutigen Freitag zur asiatischen Zeit allein in der Provinz Hubei von 51.986 Infizierten). Mittlerweile gibt es in wirklich beinahe jeder großen chinesischen Metropole (in Shanghai zum Beispiel 313) bestätigte Fälle von COVID-19 und auch in Hongkong und Macau. Es ist bis zum heutigen Tag nicht ersichtlich, welchen enorm stärkenden Kaffee die Herren des ifo-Institutes jüngst getrunken haben müssen, als sie von nicht zu starken Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft berichteten. Der Autoabsatz in China brach im Januar auf Jahressicht um 20,2 Prozent ein. Dies dürfte den deutschen Autobauern enorm schaden, die ohnehin angeschlagen wirken. Die chinesische Wirtschaft jedenfalls könnte es den Schätzungen der HSBC im ersten Quartal 2020 „nur“ noch auf ein BIP-Zuwachs von 4,1 Prozent bringen – gut möglich, dass dies noch schlechter ausfällt.