Aktienmärkte unterschätzen die Risiken
Erst vorgestern hatte ich über die zweifelhafte Änderung bei der Zählung der mit dem Coronavirus (COVID-19) Infizierten berichtet. Die Statistik wurde dadurch offensichtlich nach unten verfälscht. Gestern nun die 180-Grad-Wende. Jetzt werden laut der lokalen Gesundheitsbehörde Personen bereits mitgezählt, bei denen per Computertomographie Symptome einer Lungenentzündung erkennbar sind.
Irgendwie erscheint diese neue Art der Erhebung eine Reaktion darauf zu sein, dass angesichts der schieren Masse der Bevölkerung wahrscheinlich gar nicht genügend Testkapazitäten vorhanden sind und daher nun auch auf Lungenbilder zurückgegriffen wird. Frei nach dem Motto: Lieber einen Patienten mehr isolieren als einen zu wenig.
Zahl der Neuinfektionen steigt sprunghaft an
Jedenfalls stieg dadurch gestern die Zahl der neu nachgewiesenen Infektionen in der chinesischen Krisenprovinz Hubei gegenüber dem Vortag beinahe um das Zehnfache. Nachdem vorgestern 1.638 neue Infektionen gemeldet wurden, waren es gestern ganze 14.840. Die lokale Gesundheitsbehörde gab dazu bekannt, dass 13.332 der neuen Fälle aufgrund einer Computertomographie hinzugezählt wurden. Die offizielle Zahl der Coronavirus-Infizierten erhöhte sich dadurch innerhalb von nur einem Tag um mehr als 44 % auf nun 48.208 – in ganz Festland-China auf fast 60.000. Offen blieb zunächst, ob es sich um eine einmalige Aufwärtsrevision handelte.
(Quelle: John Hopkins CSSE)
Die Zahl neu nachgewiesener Todesopfer hat sich im Vergleich zum Vortag mehr als verdoppelt. Wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete, wurden in Hubei 242 neue Todesopfer registriert, nach 97 am Vortag. Damit liegt die Gesamtzahl der Toten in der Provinz seit Ausbruch der Krankheit nun bei 1.310 – in ganz Festland-China bei 1.367.
Erster Rückgang der Ölnachfrage seit der Finanzkrise
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Nach der OPEC hat inzwischen auch die Internationale Energiebehörde (IEA) ihre Prognose zur Ölnachfrage gesenkt. Wegen der Coronavirus-Epidemie wird nunmehr für das laufende Quartal der erste Rückgang der weltweiten Ölnachfrage seit dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009 (!) erwartet. Ganze 435.000 Barrel pro Tag sollen weniger verbraucht werden. Und für das Gesamtjahr wird nur noch ein Bedarf von 880.000 Barrel pro Tag (bpd) erwartet, nach zuvor 1.245.000 bpd.
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