VIRUS/Studie
Coronavirus dürfte Autobranche besonders stark treffen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Coronavirus in China könnte nach Ansicht von Beratern der globalen Autoindustrie kräftig schaden. Allein in der besonders betroffenen Provinz Hubei würden an gut einem Dutzend Standorten fast zwei Millionen Fahrzeuge pro Jahr gefertigt, heißt es in einer Studie der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG). Das seien etwa acht Prozent der Autoproduktion Chinas.
Bei leichten Nutzfahrzeugen sei Hubei landesweit der wichtigste Produktionsstandort nach der Provinz Guangdong an der Grenze zu Hongkong. Doch nicht nur in Hubei seien über Tage Anlagen heruntergefahren geworden, sondern in einer Reihe von Provinzen. Zum Vergleich: Der weltweite Marktführer VW hat 2019 gut 10,9 Millionen Autos verkauft.
Das Coronavirus habe schon viele Branchen in Mitleidenschaft gezogen, so BCG. "Aber die Autoindustrie sticht hervor als eine, die die Auswirkungen schnell und tief spürt angesichts der entscheidenden Rolle Chinas." So sei das Land der größte Absatzmarkt für Neuwagen und zugleich wichtiger Standort für Hersteller und Zulieferer.
Ein Produktionseinbruch könnte globale Folgen für Lieferketten haben, da China einer der größten Exporteure von Fahrzeugteilen sei - etwa Bremsen, Elektronik, Fahrgestellen und Rädern. Jede dieser Kategorien stehe für Exporte im Wert von 5 bis 6 Milliarden US-Dollar, so BCG. Über die Hälfte dieser Ausfuhren gehe in die USA und die EU.
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China ist gerade für deutsche Hersteller von großer Bedeutung: Für Mercedes-Benz, Audi , BMW , Volkswagen und Porsche ist die Volksrepublik der wichtigste Markt. Bei VW steht China für gut 40 Prozent der Auslieferungen. Zuletzt hatte das Coronavirus dem ohnehin schwächelnden Automarkt in China zugesetzt./als/DP/zb