Aktien rentieren immer noch höher als Anleihen
Die aufgrund der neuartigen Lungenkrankheit angespannte Lage in China wird sich nach Einschätzung eines führenden chinesischen Experten möglicherweise erst Ende April stabilisieren. Mit einem Höhepunkt des Ausbruchs im ganzen Land sei voraussichtlich bis Ende Februar zu rechnen. Dabei handelt es sich allerdings lediglich um „eine sehr grobe Schätzung“. Und weiter heißt es dazu: „Den Höchststand zu erreichen, bedeutet aber nicht den Wendepunkt.“
Dabei zeichnet sich ein eben solcher aktuell ab. Zwar ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen inzwischen auf insgesamt mehr als 72.400 Fälle gestiegen, doch die Zahl der neuen Virusfälle in China lag zuletzt bei „nur noch“ 1.886. Und damit nimmt diese schon seit einigen Tagen ab. Zum ersten Mal seit Januar ist sie unter die Schwelle von 2.000 pro Tag gefallen. Ähnliches gilt auch für die neuen Todesfälle, bei denen zuletzt noch 98 zu beklagen waren.
Immer mehr Unternehmen rücken von ihren Zielen ab
Allerdings sind dies nur bedingt gute Nachrichten für die Börsen. Denn immer mehr Unternehmen rücken wegen der Situation in China inzwischen von ihren Planungen ab. Prominentestes Beispiel dürfte Apple sein. Das Unternehmen wird wegen des Coronavirus die erst wenige Wochen alte Umsatzprognose für das laufende Quartal verfehlen, weil es bei iPhones Lieferengpässe gebe und die Produktion in China langsamer hochgefahren werde als geplant, teilte der Konzern vorgestern Abend (MEZ) mit.
Und damit zeigt sich, dass auch die hochgejubelten und teuren Technologietitel, die zuletzt Haupttreiber der Aktienmarkt-Rally waren, betroffen sind. Zumal vorgestern auch bekanntgeworden war, dass die USA Maßnahmen zur Unterbindung von Chiplieferungen an Huawei prüfen. Trotzdem halten sich Aktien insgesamt noch stabil. Wie kommt das?
Milliardenschwere Hilfspakete
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Ein Grund sind milliardenschwere Hilfspakete, die neben der chinesischen inzwischen auch von anderen Regierungen aufgelegt werden, um jeweils die heimische Wirtschaft zu stützen. Zudem will China Strafzölle auf weitere 696 Waren aus den USA zeitweise aussetzen, wie das Finanzministerium in Peking heute mitteilte. Diese Produkte wurden während des Handelsstreits mit zusätzlichen Zöllen belegt. Die Aussetzung soll zunächst für ein Jahr gelten.
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