Kann es sein, dass einzelne Strukturierte Wertpapiere ausverkauft sind?
Zertifikate werden in der Regel über die reguläre Handelszeit und auch außerbörslich von 08-22 Uhr gehandelt. Doch manchmal ist der Kauf nicht mehr möglich, das Zertifikat ist “ausverkauft”.Dazu blicken wir auf die Reihe “endlich verständlich” des DDV. Weitere Beiträge der Rubrik finden Sie hier.
„Der Emittent nimmt seine ausstehenden Wertpapiere unter normalen Marktbedingungen zu den fortlaufend gestellten Geldkursen zurück. Das jeweilige Emissionsvolumen für den Verkauf kann jedoch erschöpft sein.“ Lars Brandau, Geschäftsführer
Bei der Ausgabe eines neuen Strukturierten Wertpapiers legt der Emittent ein bestimmtes Emissionsvolumen fest. Demnach kann es bei entsprechender Nachfrage durchaus dazu kommen, dass die verfügbaren Stücke vollständig ausverkauft sind. In diesem Fall stellt der Emittent als Market Maker keine Verkaufkurse (Briefkurse) mehr. Nun ist es möglich, dass ein neues Volumen des bestehenden Wertpapiers nachemittiert wird, um das Angebot mit der fortlaufenden Stellung von Briefkursen wieder in Gang zu setzen. Genauso gut kann es der Emittent aber beim bereits ausstehenden Volumen belassen. Der Erwerb ausverkaufter Papiere kann weiterhin an der Börse möglich sein. In Ermangelung des üblichen Angebots durch den Emittenten auf Basis rechnerischer Preisfindungen resultiert der Briefkurs dann allerdings aus Angebot und Nachfrage. Deshalb sollte man beim Erwerb ausverkaufter Papiere auf den Einstiegspreis achten. Als Orientierungsgröße hierfür stehen die Kaufkurse (Geldkurse) zur Verfügung, die der Emittent unter normalen Marktbedingungen fortlaufend für die Rücknahme stellt. Unabhängig vom eventuell nicht mehr vorhandenen Angebot bestimmter Strukturierter Wertpapiere können Anleger ihre gehaltenen Stücke nämlich zu den Handelszeiten in der Regel durchgängig an den Emittenten verkaufen. Und falls ausreichend Stücke zurückgegeben wurden, kann möglicherweise auch wieder ein reguläres Angebot erfolgen.