Deutsche Anleihen drehen in die Verlustzone
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag nach anfänglichen Kursgewinnen in die Verlustzone gedreht. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future notierte am frühen Abend bei 174,86 Punkten. Das waren 0,06 Prozent weniger als am Vortag. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf minus 0,44 Prozent.
Robuste Konjunkturdaten aus der Eurozone drückten auf die Kurse. Die besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und aus Deutschland belasteten den Bund-Future, der am Morgen noch bis 175,37 Punkte gestiegen war. Die Stimmung hellte sich vor allem in der schwächelnden Industrie auf. "Die Eurozone hat im Februar wieder leicht an Dynamik gewonnen, obwohl die Geschäfte zahlreicher Unternehmen wegen des Coronavirus in vielerlei Hinsicht ins Stocken gerieten", erläuterte Markit-Chefökonom Chris Wiliamson.
Zu Handelsbeginn hatten die Anleihen noch deutlich zugelegt. Das chinesische Coronavirus, das die Finanzmärkte seit Wochen in Atem hält, schlägt neue Wellen. Aufgrund steigender Infektionen in großen asiatischen Ländern wie Südkorea herrscht die Befürchtung vor, dass das Virus sich in Asien weiter ausbreiten könnte. Die asiatischen Aktienmärkte verbuchten überwiegend Kursverluste.
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Schwache Konjunkturdaten aus den USA stützten die Anleihen nur vorübergehend. Der vom Marktforschungsinstitut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor signalisiert für den Februar überraschend eine Schrumpfung der Aktivität. Zudem ist auch der Indikator für die Industrie stärker als erwartet gefallen./jsl/he