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    Das, was bei normalem Alkohol einen Vollrausch ergibt, ist in Bezug auf die Zinsen nur ein erster magerer Schritt. Hat Greenspan damit alles richtig gemacht? Ich denke, ja. Er hat gezeigt, dass die Phase der Ultra-Niedrigzinsen zu Ende, ansonsten jedoch alles offen ist.

    Die Märkte rechnen nun mit weiteren moderaten Zinssteigerungen. Das schadet der Wirtschaft nicht allzu sehr, da steigende Zinsen immer gegenwärtig niedrige Zinsen sind – und wird doch der Spekulation etwas Einhalt gebieten. Ganz so wie ab 1999. Leider hat die Spekulation damals nicht darauf gehört, doch dass kann man sicher Greenspan nicht zum Vorwurf machen.

    Die Märkte haben nämlich zwischenzeitlich gelernt, obwohl die Bewertungen der High-Tech-Aktien schon bald wieder fast alte Höhen erreichen. Für den Gesamtmarkt muss man sich jedoch nur einmal die Pessimisten-Quote ansehen, um zu wissen, dass man hier nicht mehr davon ausgeht, dass die Märkte in den Himmel wachsen. Und wenn die Leute nicht daran glauben, dass die Märkte in den Himmel wachsen, dann tun sie es auch nicht. Aber dann stürzen sie auch nicht unvermittelt und urplötzlich ab.

    berndniquet@t-online.de

    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    2,5 Promille! Das, was bei normalem Alkohol einen Vollrausch ergibt, ist in Bezug auf die Zinsen nur ein erster magerer Schritt. Hat Greenspan damit alles richtig gemacht? Ich denke, ja. Er hat gezeigt, dass die Phase der Ultra-Niedrigzinsen zu Ende, ansonsten …