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     3324  0 Kommentare Monopoly mit gezinkten Würfeln – Das staatliche Geldmonopol und seine Folgen

    Gutes Geld ist die Basis unseres Wohlstands: Unsere Wirtschaft basiert auf Arbeitsteilung und Tauschhandel und all das basiert wiederum auf Vertrauen. Wenn das Vertrauen verloren geht, wird die Wirtschaftstätigkeit stark beeinträchtigt und es kommt zu erheblichen Reibungsverlusten.
    Der Tausch ist die fundamentalste soziale Beziehung und der ‚Markt‘ ist der Dreh- und Angelpunkt einer Wirtschaft.
    Auf einem ‚Markt‘ können Arbeitsleistungen und Güter sowie Dienstleistungen nur dann effizient getauscht werden, wenn es ein verlässliches und von allen Marktteilnehmern akzeptiertes Tauschmedium gibt. Aus diesem Bedürfnis der Marktteilnehmer entwickelte sich vor Tausenden von Jahren das „Geld“. Als Geld geeignet sind Waren, die leicht zu transportieren, haltbar und nicht beliebig vermehrbar oder reproduzierbar sind.

    Über Jahrtausende fungierten daher überwiegend werthaltige Gold- und Silbermünzen als Geld. Die Handelspartner vertrauten auf die Werthaltigkeit der Münzen im Tausch gegen die von ihnen selbst angebotenen Waren. Da Gold und Silber nicht an ein Land gebunden sind, konnte damals sogar schon internationaler Handel sehr gut abgewickelt werden.

    Betrogen wurde aber schon immer gern – insbesondere von den Regierenden, die sich irgendwann die Münzprägerechte hoheitlich gesichert hatten und dann regelmäßig beim Edelmetallgehalt der Münzen ‚schummelten‘. 
    Der ganz große Betrug wurde möglich als das Papiergeld aufkam und sich die Regierenden gleich auch ein „Geldmonopol“ sicherten, indem sie das von ihnen selbst herausgegebene und in Umlauf gebrachte Geld zum einzig zulässigen gesetzlichen Zahlungsmittel erklärten (‚legal tender‘). Auf diese Weise konnte man den Bürgern das eigene Geld aufzwingen, das die Herrschenden im Anschluss beliebig entwerten konnten.

    Der Druck einer 500 Euro Note kostet fast nichts; problematisch wird es nur dann, wenn das Geld so weit entwertet ist, dass der Druck fast so viel kostet wie die frisch erzeugten 500,-- Euro. Das gelang z.B. den Deutschen in der Weimarer Republik, als die Druckkosten zum Schluss etwa ein Drittel des Wertes des bedruckten Papiers ausmachten – und das bei Scheinen im Nominalwert von 100 Billionen Mark. 
    Im Jahr der Hyperinflation 1923 arbeiteten bis zu 133 Fremdfirmen mit fast 2000 Druckmaschinen Tag und Nacht für die Reichsdruckerei, um die Menschen jeden Tag mit frischem Papiergeld zu versorgen, das immer schon am selben Tag einen großen Teil seines Wertes wieder einbüßte. 30 Papierfabriken stellten das dafür erforderliche Banknotenpapier her. 30.000 Menschen und zahllose Lastwagen waren mit dem Druck und Transport der Scheine beschäftigt – es war eine immense Verschwendung von Ressourcen.
    Das sollte im Übrigen auch denjenigen Umweltschützern zu denken geben, die gerade mit ihren „Green New Deals“ Tausende von Milliarden frisches Geld in Umlauf bringen möchten, um die Welt zu retten.

    Es ist kein Geheimnis, dass fast alle Zentralbanken der Welt auch heute schon wieder in großem Stil „Geld drucken“. 
    Was aber bedeutet dieses Gelddrucken für den normalen Bürger? 
    Den meisten scheint das nicht klar zu sein, denn sonst würden sie das böse Spiel nicht in aller Ruhe mit sich spielen lassen. Es ist nämlich keineswegs so, dass dieses Gelddrucken am Vermögen der Bürger spurlos vorüber geht.

    Was das für den einzelnen Bürger bedeutet, kann man an einem einfachen Beispiel deutlich machen: Jeder hat vermutlich schon mal Monopoly gespielt.
    Da bekommt jeder Spieler am Anfang eine genau bestimmte Menge Geld und kann damit Straßen kaufen, darauf wiederum Häuser und Hotels bauen und dafür Miete bei den Mitspielern kassieren. 
    Wenn man nicht genug Geld hat, kann man keine Straßen kaufen und die können von den Mitspielern weggeschnappt werden.
    Wer die meisten Straßen und Häuser hat, verdient auch das meiste Geld.
    Wer kein Geld mehr hat, scheidet vorzeitig aus.
    Und wer am Ende am meisten Geld hat, gewinnt.

    Fair ist das Spiel nur, wenn alle Spieler am Anfang des Spiels denselben Betrag an Geld erhalten und alle sich an die Regeln halten.

    Man stelle sich jetzt vor, dass einer der Spieler sich das Recht nimmt, für sich selbst beliebig viel Geld frisch zu ‚drucken‘ beziehungsweise sich aus der Kasse der Bank so viel zu nehmen wie er möchte. Dieser ‚legale‘ Gelddrucker, Dieb oder Geldfälscher kann sich alles leisten, kann jeden Preis bezahlen und wird nie Pleite gehen.
    Wer wird wohl gewinnen, wer verlieren?

    Am Ende werden die ehrlichen Spieler Pleite sein, sie werden mit Sicherheit die Verlierer sein. Im richtigen Leben sind das die normalen Bürger.
    Ein solch böses Spiel läuft so lange, wie es sich die Mitspieler gefallen lassen.
    Beim Monopoly würden es sich die anderen Spieler von Anfang an nicht gefallen lassen, warum lassen sie es sich ‚im richtigen Leben‘ gefallen?

    Die Antwort ist: Weil die meisten Bürger im richtigen Leben nicht merken oder merken wollen, welches Spiel der Staat spielt - obwohl es genau auf dasselbe herausläuft: der Bürger verliert, weil er schamlos betrogen wird.

    Die meisten Bürger merken das nicht, weil die Regierungen die Wahrheit sehr gut verschleiern und die Zusammenhänge immer bewusst sehr abstrakt und unverständlich darstellen. Wer bezieht schon abstrakte Begriffe wie „Geldmenge“, “Bruttosozialprodukt“, „Beschäftigung“, „Außenhandelsüberschuss“ oder „Leistungsbilanzdefizit“ auf seine ganz persönliche Situation?

    Jetzt zurück zur Realität
    Keiner von uns darf Geld drucken. Das darf nur der Staat, der sich mit seinem Geldmonopol das Recht auf die Manipulation des Geldwertes, quasi das ‚Geldfälschen‘, gesichert und es allen anderen strikt verboten hat.
    Damit stehen alle Bürger als die Verlierer des rasanten Gelddruckens fest.
    Das frische Geld haben nämlich immer zuerst andere in der Hand und können damit munter einkaufen gehen, was auch immer sie sich wünschen. Erst nach einer gewissen Zeit, wenn überhaupt, kommt das ‚zusätzliche‘ Geld auch beim normalen Bürger an. In der Zeit sind die Preise allerdings durch das fröhliche Einkaufen der anderen schon kräftig gestiegen (der ‚Cantillon-Effekt‘). Und dieses Spiel läuft tagtäglich so ab…
    Im richtigen Leben ist die Situation mit dem Geld deutlich abstrakter als beim Monopoly-Spiel, letztlich läuft es aber auf dasselbe raus.
    Für den geplagten Bürger spielt es unter‘m Strich keine Rolle, ob der Staat das Geld fälscht beziehungsweise entwertet oder vielleicht der Nachbar. 

    Wenn eine Familie konstant mehr ausgibt als sie einnimmt, nimmt das Vermögen ab. Bei einem ganzen Land ist es logischerweise nicht anders. Und nichts anderes wird auch in unserem Land seit Jahren praktiziert.

    Wie aktuelle Zahlen belegen, beläuft sich die deutsche Staatsverschuldung einschließlich der „impliziten Verschuldung“ in Höhe von 5,6 Billionen Euro, inzwischen auf über 220% der jährlichen Wirtschaftsleistung (die offizielle Staatsverschuldung liegt bei ‚nur‘ 60%). Die implizite Verschuldung ist eine ‚heimliche‘, verschleierte Verschuldung, die sich aus zukünftigen Leistungsversprechen wie Grundrente, Mütterrente etc. zusammensetzt. Sie wird in den normalen Statistiken nicht erfasst – belastet aber die zukünftigen Generationen.

    Es wird Zeit, dass die Bürger aufwachen und dem Gelddruck- und Schuldenwahnsinn ein Ende bereiten.
     

    Autor: Markus Ross


    Markus Ross
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    Diplom-Volkswirt Markus Ross ist seit 1982 im Bereich Finanzen, Börsenhandel und Vermögensverwaltung tätig.
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    Verfasst von Markus Ross
    Monopoly mit gezinkten Würfeln – Das staatliche Geldmonopol und seine Folgen Gutes Geld ist die Basis unseres Wohlstands: Unsere Wirtschaft basiert auf Arbeitsteilung und Tauschhandel und all das basiert wiederum auf Vertrauen. Wenn das Vertrauen verloren geht, wird die Wirtschaftstätigkeit stark beeinträchtigt und es kommt …

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