Wegen Coronavirus: Privatbank-CIO sieht Welt an der Schwelle zur globalen Rezession
Die Behörden waren aber nicht in der Lage, die Ansteckung des Coronavirus auf Asien zu beschränken. Korea, Iran und Italien befinden sich mitten in einer Beschleunigungsphase, die China zwei bis vier Wochen nach den ersten Eindämmungsbemühungen erlebt hat. Deutschland, Frankreich, Spanien und die Schweiz scheinen nun in diese Phase einzutreten, beschreibt Villamin die aktuelle Lage. Villamin zufolge könnten diese Eindämmungsbemühungen in Europa durchaus länger dauern, als dies bei restriktiver agierenden Regimen in Asien der Fall gewesen war. Auch in den USA könnte in den kommenden Wochen ein ähnlicher Prozess der Infektionen beginnen, bevor sich eine Stabilisierung abzeichnet, so Villamin.
Die frühere Annahme, die wirtschaftlichen Auswirkungen würden sich auf das erste Quartal beschränken, musste Villamin zufolge nun anderen Szenarien weichen, zumal China gerade eine Stabilisierung der Infektionen durchlebt: „Tatsächlich haben wir mit dem Ausbruch in Europa unsere globale Wachstumsprognose auf 2,2% gesenkt, so dass sich die Weltwirtschaft an der Schwelle zu einer globalen Rezession befindet“, so Norman Villamin. Doch selbst diese Prognose gehe noch von einer Eindämmung aus. Sollte diese in den kommenden Wochen nicht erreicht und eine regelrechte Pandemie ausgerufen werden, könnte auf diese Weise eine ausgewachsene globale Rezession ausgelöst werden, ergänzt der CIO. Vor diesem Hintergrund wären 7 bis 15% Rückgänge in den wichtigsten Aktienregionen möglich, wobei Villamin hinzufügt: „Sollte es den politischen Entscheidungsträgern weltweit nicht gelingen, eine breitere Kreditansteckung zu verhindern, wäre ein weiterer Rückgang um mindestens 20% wahrscheinlich“.
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Vor diesem Hintergrund wünscht sich Villamin Gegenmaßnahmen sowohl der Geldpolitik, deren Anfänge wir von der US-Notenbank mit ihrer Zinssenkung um 50 Basispunkte in den letzten Tagen bereits gesehen haben, als auch der Fiskalpolitik: „Statt große Infrastruktur- oder Steuerreformprogramme sollten sich die Finanzbehörden nun auf die rasche Stärkung der Kaufkraft konzentrieren, um die durch den Nachfrageschock verursachten Einnahme- und Einkommensverluste abzuschwächen.“ Dabei solle das Volumen dieser Reaktion die momentan steigenden Ausgaben für das öffentliche Gesundheitswesen zur Bekämpfung des Virus übersteigen.
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