Dieselskandal

Dieselgate: Der beliebte Audi A4 im Abgasskandal

Der Audi A4 zählt zu den meistproduzierten Modellen des Ingolstädter Autobauers. Doch seit 2016 befindet sich auch dieses beliebte Fahrzeug der Volkswagentochter Audi im Abgasskandal. Mehrere Rückrufaktionen wegen illegaler Abschalteinrichtungen zur Abgasmanipulation haben Kratzer im schönen Lack hinterlassen. Eine Chronologie.

Erste Audi A4-Rückrufe im April 2016

Im April 2016 musste Audi zum ersten Mal Ausführungen des A4 im Rahmen des Abgasskandals zurückrufen. Im verbauten Motortyp EA189 wurde eine unzulässige Abschalteinrichtung zur Manipulation der Abgasreinigung gefunden. Dabei handelt es sich um den gleichen VW-Motortyp, der den Abgasskandal 2015 ausgelöst hatte. Nach der Entdeckung dieses Motors im Audi A4 ordnete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit Sitz in Flensburg Pflichtrückrufe für die A4-Fahrzeuge an, die zwischen 2008 und 2015 zugelassen wurden.

Softwareupdate als Maßnahme

Unter dem Herstellercode 23Q7 rief Audi daraufhin die betroffenen A4 in die Werkstätten zu einem Softwareupdate. Mittels des Updates sollte die illegale Abschalteinrichtung deaktiviert werden. Das Fahrzeug erkennt dann nicht länger, ob es sich auf dem Prüfstand befindet oder im Straßenverkehr, sondern reinige die Abgase zu jeder Zeit vollumfänglich.

Zuvor hatte eine Betrugssoftware dafür gesorgt, dass die entstehenden Abgase nur in Testsituationen gereinigt werden. Im normalen Straßenbetrieb wurde die Reinigung hingegen ausgeschaltet, um den Motor zu schonen. Dies führt zu einem hohen Stickoxidausstoß, der die gesetzlichen Grenzwerte bei Weitem überschreitet. Nur durch den Betrug auf dem Prüfstand konnten die betroffenen Audi A4-Fahrzeuge die Zulassung durch die Prüfbehörden erhalten.

Weitere Rückrufe von Audi A4-Fahrzeugen seit 2019

Seit Ende 2019 muss Audi weitere A4-Fahrzeuge zurückrufen. Dieses Mal sind Ausführungen betroffen, die zwischen 2008 und 2017 hergestellt wurden und von einem V6- oder V8-Motor angetrieben werden. Unter dem Herstellercode 23X6 will Audi ebenfalls mittels Softwareupdate eine unzulässige Abschalteinrichtung, die die Abgasreinigung im Straßenverkehr drosselt, entfernen. Diese Rückrufaktion wird – wie alle Pflichtrückrufe – vom KBA überwacht.

Audi A4 im Abgasskandal: Wie geht es weiter?

Obwohl Audi das Softwareupdate als Lösung für den Abgasskandal ansieht, können die Abgasmanipulationen für die Audi A4-Fahrer auch darüber hinaus weitere Folgen haben. So ist es möglich, dass der Motor aufgrund des aufgespielten Updates Schaden nimmt. Fahrer und Experten berichten nach einem Herstellerupdate von Motorgeräuschen und Bauteilschäden sowie von einer verminderten Motorleistung und einem erhöhten Kraftstoffverbraucht. Der Abgasskandal ist für Audi damit noch lange nicht beendet.

Audi A4-Halter, die vom Dieselskandal betroffen sind, sollten sich daher anwaltlichen Rat suchen und sich über rechtliche Mittel informieren. Es ist möglich, den mangelhaften A4 gegen Erstattung des Kaufpreises zurückzugeben oder Schadensersatz vom Hersteller zu fordern. Die Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN vertritt bundesweit mehr als 5.000 Mandanten im Abgasskandal – darunter auch Audi-Fahrer. Wir beraten Sie gern zu rechtlichen Möglichkeiten, die den Abgasskandal für Sie endgültig beenden. Kontaktieren Sie uns telefonisch unter 030 / 200 590 770 oder per Mail an [e-mail].