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     2995  0 Kommentare AMS und OSRAM am Abgrund? Die Mathematik hinter dem Kurseinbruch und der Kapitalerhöhung

    Was für ein Absturz! Nachdem weite Teile des Februars bereits übel für die Aktie von AMS (WKN: A118Z8) verliefen, ging es am Mittwoch zusätzlich zweistellig nach unten. Der OSRAM (WKN: LED400)-Käufer aus Österreich scheint in eine schwierige Lage geschlittert zu sein. Oder übertreibt der Markt hier maßlos?

    Ja und nein, wie die folgende Analyse zeigt.

    Die Vorgeschichte

    In einer epischen Übernahmeschlacht ging AMS letztlich als Sieger hervor. Zu einem Preis von 41 Euro konnte sich der Sensorspezialist 59,9 % der ausstehenden Aktien von OSRAM sichern. Für 100 % der Anteile hätten die Österreicher insgesamt 4,5 Mrd. Euro in die Hand nehmen müssen.

    Der Aufwand reduziert sich durch die geringere Andienquote auf etwa 3 Mrd. Euro, wovon 0,4 Mrd. Euro die Refinanzierung der Verbindlichkeiten von OSRAM ausmachen. Da der Kurs seit Dezember durchgehend deutlich oberhalb der Marke von 41 Euro notiert, konnte AMS auch nicht über die Börse weitere Anteile zukaufen.

    Aber während der Angebotsphase konnten knapp 20 % der Anteile, zu einem großen Teil aus eigenen Barmitteln, in den Besitz gebracht werden.

    Für die restlichen 40 % muss das Unternehmen nun etwa 1,75 Mrd. Euro organisieren, bevor im kommenden Quartal der Vollzug der Transaktion ansteht.

    Eine überraschende Kapitalerhöhung

    Im ersten Moment wäre die Verschuldung durch eine Komplettübernahme auf das 4,5-Fache des letzten Betriebsergebnisses vor Abschreibungen (EBITDA) hochgeschnellt, was als sehr hoch und riskant gilt. Deshalb wurde von Anfang an eine Eigenkapitalerhöhung im Umfang von etwa 1,65 Mrd. Euro vorgesehen. Eigentlich war geplant, dafür einen günstigen Zeitpunkt zu finden.

    Die zunehmend düsteren Aussichten der Weltkonjunktur setzten das Management jetzt aber unter Druck. Der AMS-Kurs halbierte sich von 44 Euro (10.02.) auf jetzt nur noch 20,70 Euro (11.03.). Folglich musste die Anzahl der neu ausgegebenen Aktien deutlich größer ausfallen, um trotzdem auf die gewünschte Summe zu kommen.

    Gleich 189.869.454 neue Aktien zum Bezugspreis von 9,20 Schweizer Franken werden nun vom 16. bis zum 30. März angeboten. Der hohe Discount stellt sicher, dass das Geld vollständig hereinkommt. Wer seine Position trotzdem nicht erhöhen will, der hat die Möglichkeit, seine bis 26. März separat handelbaren Bezugsrechte zu verkaufen.

    Dabei ist zu beachten, dass „4 Bezugsrechte jeden berechtigten Aktionär zum Bezug von 9 angebotenen Aktien zum Bezugspreis ermächtigen“, wie AMS erläutert. Aus diesem Verhältnis von 4 zu 9 folgt, dass die Gesamtzahl von Aktien zukünftig 3,25-mal (9 Viertel + 1) so groß sein wird. Bisher betrug die Anzahl Aktien nämlich 84.419.826, bald werden es 274.289.280 sein.

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Marktschlagende: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren stärker als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird. Profitabel: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren weniger als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird, aber mehr als null. Negativ: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren fallen wird. Handelsregeln und Offenlegungen von Analysten und Dritten in Verbindung mit der Aktienwelt360 GmbH Wenn ein Analyst (Mitarbeiter sowie Freiberufler) von Aktienwelt360 über eine Aktie schreibt, von der er oder sie selbst eine Position besitzt oder davon anderweitig profitiert, dann wird dieser Umstand am Ende eines Artikels oder Berichts erwähnt. 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(Daytrading ist nicht zugelassen – als ob wir das überhaupt wollten!) - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen. - unsere Compliance-Abteilung informieren müssen, wenn sie eine Aktie kaufen oder verkaufen, egal ob sie darüber geschrieben haben oder nicht. Wir arbeiten auch mit freiberuflichen Autoren, die: - jede Aktie, die sie besitzen und über die sie bei Aktienwelt360 schreiben, mindestens zehn volle Handelstage halten müssen. - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen.
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