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    Das große Aber  42028  8 Kommentare Wirecard nach KPMG-Teilergebnis noch längst nicht aus dem Schneider

    Wirecard hat eine Meldung über erste Ergebnisse des Prüfungsberichts durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG veröffentlicht, die sich mit den Vorwürfen der Financial Times und deren Journalisten Dan McCrum beschäftigt. Seit Herbst 2019 haben Anleger auf diese Nachricht gewartet.

    Am späten Abend vergangenen Donnerstag war es dann so weit. Blöderweise reichte es für die Aktie Corona-bedingt nicht zum großen Befreiungsschlag. Die Aktie schnellte am Freitag zwar nach oben, nur um heute Mittag einen großen Teil der Kursgewinne wieder aufzugeben. Heute Nachmittag konnte sich das Papier wiederum fangen und steht bei 90,74 Euro (Stand: 17:40 Uhr 16.03.2020).

    Wirecard

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    ISIN:DE0007472060WKN:747206

    Statt am Virus könnte dieses Auf und Ab jedoch auch einmal mehr an der geringen Transparenz des Aschheimer Unternehmens gelegen haben. So soll KPMG zu dem Fazit gekommen sein, dass es in den Bereichen Merchant Cash Advance (MCA) / Digital Lending zu keinen Unregelmäßigkeiten gekommen sei. Für die Jahresabschlüsse der Jahre 2016 bis 2018 gäbe es keinen Korrekturbedarf. Das große Aber ist allerdings, dass die Untersuchungen zum sogenannten Dritt-Partnergeschäft weiterhin andauern und erst am 22.4. abgeschlossen sein sollen. Angeblich ist dieser Teil der Untersuchung sehr viel komplexer, zudem nun auch noch Probleme durch den aktuellen Reise-Stopp kommen. Auch die Veröffentlichung des Jahresabschlusses wird sich nun auf Ende April verschieben.

    Man darf das Unternehmen getrost fragen, ob es denn aus der Vergangenheit gar nichts gelernt hat. Da wird die vermutlich wichtigste Nachricht, die das Unternehmen in seiner Unternehmensgeschichte veröffentlicht hat, um 23 Uhr am schwärzesten Börsentag des aktuellen Crashs veröffentlicht – um darin anzukündigen, dass man für den vermutlich wichtigeren Teil der Untersuchung nochmals Zeit benötige. Für Anleger ist damit nicht viel gewonnen. Denn gerade die über Drittanbieter abgewickelten Geschäfte sollen der Financial Times zufolge besonders dubios gewesen sein. Solange nicht der vollständige Prüfbericht auf dem Tisch liegt, wird es hier also keine Entspannung geben.

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    Doch damit nicht genug: Mit den neuen Vorwürfen durch die Wiener Anlegerschutzvereinigung EFRI steht der nächste Skandal ins Haus. Wirecard soll Zahlungen für betrügerische Online-Trading-Seiten abgewickelt haben. Langweilig dürfte Wirecard-Anlegern also auch in den nächsten Wochen nicht werden. Zwar dürfte das Unternehmen mit seinem Geschäft relativ wenig von der aktuellen Krise betroffen sein, dennoch spitzt sich der Kampf der Shortseller und dem Unternehmen zu – mit einem Ausgang, der hoffentlich ein für alle Mal klärt, ob Wirecard tatsächlich ein seriöses Unternehmen oder einer der größten Betrugsskandale Nachkriegsdeutschlands ist.

    Autor: Christoph Karl, Smart Investor

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    Verfasst vonNicolas Ebert
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