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    SILBER  7947  0 Kommentare Silber – Preis bald einstellig?

    An den Rohstoffmärkten brauchte man bereits vor der Corona-Krise ein dickes und auch belastbares Nervenkostüm, doch die jüngsten Entwicklungen verlangen Nerven aus Stahl. Bis auf wenige Ausnahmen sehen sich die Rohstoffmärkte derzeit mit einem massiven Abverkauf konfrontiert. Der mediale Fokus liegt hierbei sicherlich auf dem Verfall der Ölpreise, doch auch die jüngste Entwicklung bei Silber steht den Turbulenzen am Ölmarkt in nichts nach. 

    Es ist erst knapp vier Wochen her, da unternahm das Edelmetall den Versuch, die massive Widerstandszone um 18,7 US-Dollar aufzubrechen und sich den Weg in Richtung des markanten Hochs aus dem September 2019, welches bei 19,6 US-Dollar markiert wurde, zu bahnen. Letztendlich kam das Unterfangen im Bereich von 19,0 US-Dollar ins Stocken. Gewinnmitnahmen setzten ein. Der übliche Verlauf eben, so dachten zahlreiche Marktakteure zum damaligen Zeitpunkt. Doch dann kam der Stein ins Rollen.  

    Der Verlust der Zone um 17,5 US-Dollar und das temporäre Unterschreiten der 17,0 US-Dollar waren weitere Warnsignale. Dass es dem Edelmetall dann Anfang März während der kurzen Erholung nicht gelang, die 17,5 US-Dollar zurückerobern, war dann offenkundig ein charttechnischer Einschnitt, denn seitdem fiel der Silberpreis wie ein Stein.

    Die Marktteilnehmer preisen offenkundig aufgrund der befürchteten konjunkturellen Entwicklung einen deutlichen Nachfragerückgang für Silber ein. Hier fällt es Silber einmal mehr auf die Füße, mehrheitlich als Industriemetall gesehen zu werden. Das „sicherer Hafen“ Argument kann sich bislang nicht durchsetzen. Ein weiterer Aspekt, der den Abverkauf maßgeblich befeuert haben dürfte, ist die relative Marktenge. Wenn viele in den Markt oder wie aktuell aus dem Markt wollen, bringt das Verwerfungen mit sich. Eine Bodenbildung ist für Silber aus unserer Sicht somit eine deutlich diffizilere Angelegenheit, als etwa für Gold. 

    Nach dem Verlust weiterer wichtiger Unterstützungen (zuletzt gingen die 15,0 US-Dollar, die 14,3 US-Dollar sowie die 14,0 US-Dollar verloren) versucht sich Silber aktuell an einer Stabilisierung im Bereich von 12,0 US-Dollar. Ob es sich hierbei bereits um einen möglichen Boden handelt, bleibt freilich noch abzuwarten. Eine gewisse charttechnische Relevanz kann man diesem Bereich durchaus attestieren, wie ein Blick auf den Langfrist-Chart zeigt. Allerdings muss vor dem Hintergrund der aktuellen Gemengelage auch eine Ausdehnung der Bewegung in Richtung 9,0 US-Dollar oder gar 8,0 US-Dollar diskutiert werden. 

    Kurzum: Die Lage ist prekär. So gänzlich chancenlos sehen wir Silber bei dem Unterfangen nicht, bei 12,0 US-Dollar einen Boden auszubilden. Wenn man zur Bewertung des aktuellen Preisniveaus einmal das aktuelle Gold-Silber-Ratio heranzieht, wird die eklatante Lage bzw. das Ausmaß des Preisverfalls noch deutlicher. Das Gold-Silber-Ratio liegt derzeit bei etwa 120 und damit fernab jeglicher Durchschnittswerte. Zuletzt wurde ein knapp dreistelliges Gold-Silber-Ratio Anfang 1991 erreicht. Silber ist aus unserer Sicht deutlich überverkauft. Gegenbewegungen – so sie sich denn tatsächlich entwickeln können – müssen jedoch über die 14,3 US-Dollar bzw. 15,0 US-Dollar, um charttechnische Relevanz zu erlangen. 
     

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