Devisen
Eurokurs legt zu - Dollar-Schwäche nach Fed-Maßnahmen
(Im zweiten Absatz, letzter Satz wurde der Wochentag korrigiert. Freitag)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Montag kräftig gestiegen. Nachdem die Gemeinschaftswährung in der vergangenen Nacht noch zeitweise bis auf 1,0636 Dollar und damit auf ein neues Tief seit drei Jahren gefallen war, konnte sie zu einer Erholung ansetzen. Im Mittagshandel setzten neue Maßnahmen der US-Notenbank Fed und ein politischer Streit in Washington um ein Hilfspaket die amerikanische Währung deutlich unter Druck, während der Euro im Gegenzug Auftrieb erhielt.
Im Mittagshandel stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung in kurzer Zeit etwa einen Cent bis auf ein Tageshoch bei 1,0802 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,0707 Dollar festgesetzt.
Erneut hatte die US-Notenbank Fed auf die schnelle Ausbreitung des Coronavirus in den USA reagiert, um die Folgen der Krise für die größten Volkswirtschaft der Welt einzudämmen. Unter anderem will die Zentralbank Staatsanleihen ohne zeitliche Beschränkungen kaufen. Außerdem wollen die Notenbanker US-Unternehmen mit einem Kreditprogramm unter die Arme greifen, die nicht an der Börse gelistet sind.
Zuvor hatte ein politischer Streit in den USA über das Billionen-Konjunkturpaket für die amerikanische Wirtschaft die Investoren verunsichert und den Dollar belastet. Verhandlungen um ein Coronavirus-Konjunkturpaket waren ins Stocken geraten. Die Demokraten im US-Senat blockierten das federführend von Republikanern erstellte Paket am Sonntagabend (Ortszeit). Obwohl beide Seiten seit Freitag über die Details des Pakets verhandelten, gab es immer noch größere Differenzen. Im Verlauf des Montags soll das Paket nochmals zur Abstimmung vorgelegt werden.
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"Dass sich der Kongress nicht auf ein Konjunkturpaket geeinigt hat, ist derzeit sicherlich nicht positiv für den US-Dollar", kommentierte Devisenexperten Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Er sieht ein Risiko darin, dass die USA die ökonomischen Folgen der Virus-Krise nicht hinreichend schnell abfedern können./jkr/jsl/jha/