Aktien New York Ausblick
Erholung - Anleger hoffen auf Konjunkturpaket
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street dürfte sich am Dienstag zunächst ein Stück weit von ihrem neuerlichen Kursrutsch erholen. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart 4,2 Prozent höher auf 19 373 Punkte.
Am Montag hatte die politische Uneinigkeit in Washington über ein billionenschweres Konjunkturpaket gegen die Corona-Krise den US-Leitindex noch auf das tiefste Niveau seit November 2016 gedrückt. An diesem Dienstag nun hoffen die Anleger, dass sich Senat und Kongress auf die letzten Details des Hilfspakets einigen, da der politische Druck auf die handelnden Akteure von Tag zu Tag steigt. Zudem wurde das neue Hilfspaket der US-Notenbank Fed im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Krise nun etwas positiver bewertet als noch noch Wochenbeginn.
Die damit insgesamt gestiegene Zuversicht an den Finanzmärkten zeigte sich schon an den teils deutlichen Kurssprüngen an den asiatischen und den europäischen Aktienmärkten. In New York nun könnten wie schon diesseits des Atlantiks insbesondere die sehr konjunktursensiblen Ölwerte von der wieder besseren Marktstimmung profitierten. Sie hatten zuletzt nicht nur unter der Viruskrise, sondern auch unter dem massiv eingebrochenen Ölpreis gelitten.
An diesem Dienstag nun erholten sich die Ölpreise. Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Eugen Weinberg von der Commerzbank dürften die Notmaßnahmen der amerikanischen Notenbank den Ölpreisen aber nur kurzfristig deutlichen Aufwind bescheren. Er sprach vielmehr von einem "Strohfeuer". Er verwies auf immer neue Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft und eine daraus resultierende "beispiellose Nachfrageschwäche". Außerdem belaste nach wie vor ein Preiskrieg unter führenden Ölstaaten.
Gleichwohl zogen die Aktien des Ölkonzerns Chevron in diesem positiven Umfeld im vorbörslichen US-Handel um rund 6 Prozent an. Seit dem Jahreswechsel haben sie jedoch schon mehr als die Hälfte ihres Werts verloren. Der Ölkonzern streicht im Zuge der Corona-Krise seine Förderpläne und Investitionen zusammen. Auch der Rückkauf eigener Aktien werde vorerst gestoppt.
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Um lediglich 2 Prozent ging es vorbörslich für die Papiere von Twitter nach oben. Die Krise bringt dem Kurznachrichtendienst zwar mehr Nutzer - lässt zugleich aber die Werbeerlöse sinken. Im laufenden ersten Quartal rechnet Twitter nun mit einem leichten Umsatzrückgang und einem operativen Verlust. Die Unternehmen gäben in der aktuellen Situation weniger Geld für Werbung aus, hieß es./la/mis