checkAd

     1453  0 Kommentare Ölpreise stark unter Druck - Brent-Kurs auf Tief seit November 2002

    NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind zum Wochenstart wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie deutlich gefallen. Der Preis für ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent fiel am Vormittag mit 22,58 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit November 2002. Damals hatten die Ölpreise infolge der Terroranschläge am 11. September 2001 unter Druck gestanden.

    Zuletzt lag der Brent-Preis bei 22,96 Dollar. Das waren 1,93 Dollar weniger als am Freitag. Damit gab der Kurs für Brent-Öl seit dem 24. Februar, als die rasante Ausbreitung des neuartigen Coronavirus die Finanzmärkte voll erfasst hat, um rund 60 Prozent nach. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte sank am Montag um 1,08 Dollar auf 20,44 Dollar.

    "Die Nachrichtenfront bleibt denkbar negativ", kommentierte Eugen Weinberg, Rohstoffexperte der Commerzbank. "Nahezu täglich werden die Schätzungen für die Nachfrage nach unten revidiert. Auf der Angebotsseite herrscht aktuell zudem ein Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland, der die Ölpreise zusätzlich belastet."

    Trotz der anhaltenden Nachfrageschwäche wegen der Corona-Pandemie, sah es auch beim Preiskrieg nicht nach einer Entspannung aus. Saudi-Arabien und Russland zeigten keine Kompromissbereitschaft. Es habe laut dem Königshaus keine Gespräche zwischen der Opec und Russland gegeben. Russland bekräftigte zudem, dass ein Ölpreis um die 25 Dollar zwar schmerzhaft sei, jedoch keine Katastrophe. Allerdings ist der Preis der russischen Ölsorte Urals laut Commerzbank mittlerweile auf 15 Dollar gefallen. Es sei daher zweifelhaft, ob die russischen Ölproduzenten wie geplant im April ihre Produktion erhöhen dürften.

    Lesen Sie auch

    Als "besonders krass" bezeichnete Weinberg die Situation für die Ölproduzenten in Kanada. Der Preis für Western Canada Select (WCS) fiel auf rund fünf Dollar je Barrel. Damit liegen laut Weinberg die Transportkosten höher als der Preis vor Ort. "Mancherorts müssen Produzenten Abnehmern bereits Geld bezahlen, weil es keine freien Lagerkapazitäten mehr gibt und sie ihre Anlagen nicht stilllegen wollen."/jsl/jkr/jha/




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    Ölpreise stark unter Druck - Brent-Kurs auf Tief seit November 2002 Die Ölpreise sind zum Wochenstart wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie deutlich gefallen. Der Preis für ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent fiel am Vormittag mit 22,58 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit November 2002. …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer