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    GESAMT-ROUNDUP  238  0 Kommentare Schwere Rezession vorhergesagt - weiter Debatte über Ausstieg

    BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft wird infolge der Corona-Krise nach Einschätzung des Sachverständigenrats deutlich einbrechen. Die "Wirtschaftsweisen" sagen im günstigsten Fall ein Minus von 2,8 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr voraus. Während die Infektions- und Todeszahlen auch in Deutschland weiter steigen, hält die Debatte über einen Ausstieg aus den Beschränkungen des Alltagslebens an. Allerdings kündigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag für sein Land eine Verlängerung der Maßnahmen bis nach Ostern an.

    SCHWERE REZESSION DURCH CORONA-KRISE VORHERGESAGT

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    Die "Wirtschaftsweisen" halten eine schwere Rezession in Deutschland durch die Folgen der Coronavirus-Krise für unvermeidbar. Die deutsche Wirtschaft werde 2020 deutlich schrumpfen, heißt es in einem am Montag vorgelegten Sondergutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Wie schlimm es genau kommt, sei derzeit wegen großer Unsicherheiten unklar. Als derzeit wahrscheinlichste Entwicklung sehen die Ökonomen eine Normalisierung der wirtschaftlichen Lage über den Sommer, so dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) unter dem Strich in diesem Jahr um 2,8 Prozent schrumpft. Zum Vergleich: 2009 war die größte europäische Volkswirtschaft in der globalen Finanzkrise um 5,7 Prozent eingebrochen.

    STARKER ANSTIEG DER KURZARBEIT BEFÜRCHTET

    Die deutsche Industrie steht laut einer Umfrage des Ifo-Instituts wegen der Corona-Krise vor einem drastischen Anstieg der Kurzarbeit. In den kommenden drei Monaten erwarten 25,6 Prozent der befragten Unternehmen Kurzarbeit, wie das Institut am Montag in München mitteilte. Dies sei der höchste Wert seit 2010. Vor drei Monaten habe der Wert nur bei 15,3 Prozent gelegen. An der Umfrage nahmen 2000 Industrieunternehmen teil. Mit Quoten zwischen 30 und 40 Prozent überdurchschnittlich betroffen von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie sind demnach Schlüsselbranchen wie die Automobil- und die Elektroindustrie, sowie der Maschinenbau.

    INFEKTIONS- UND TODESZAHLEN STEIGEN WEITER

    In Deutschland sind bis Montagvormittag 59 268 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Besonders hohe Zahlen haben Nordrhein-Westfalen mit 14 219 nachgewiesenen Fällen und 125 Toten und Bayern mit 13 263 Fällen und 110 Toten. Gerechnet auf 100 000 Einwohner verzeichnet Hamburg mit einem Wert von 112,9 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 71,3. Mindestens 472 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben.

    CDU-PRÄSIDIUM GEGEN DEBATTE ÜBER ENDE DER CORONA-MAßNAHMEN

    Die CDU-Spitze hat davor gewarnt, jetzt über die Beendigung der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland zu diskutieren. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sagte am Montag nach Angaben aus Parteikreisen in einer Schaltkonferenz mit dem Parteipräsidium, das Virus habe "ganz Europa und die Welt fest im Griff". Erst wenn die Zeit der Verdopplung der Zahl der Infizierten bei zehn Tagen sei, wäre man auf dem richtigen Weg. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte an, dass die bisher bis zum 3. April geltenden Beschränkungen bis zum Ende der Osterferien am 19. April im Freistaat verlängert werden.

    RUND 175 000 DEUTSCHE AUS AUSLAND ZURÜCKGEHOLT

    Von den etwa 200 000 wegen der Corona-Krise im Ausland gestrandeten Deutschen sind 175 000 wieder zu Hause. "Diejenigen, die noch im Ausland sind, bitten wir weiter um Geduld", schrieb Außenminister Heiko Maas (SPD) am Montag auf Twitter. Er hatte vor zwei Wochen eine Rückholaktion gestartet, um zusammen mit Reiseveranstaltern und der Lufthansa deutsche Reisende aus den Ländern zurückzuholen, aus denen es keine regulären Flüge mehr gibt. Vom Auswärtigen Amt gechartete Flugzeuge absolvierten inzwischen 145 Sonderflüge. Probleme bereitet derzeit vor allem Neuseeland, wo noch mehr als 10 000 Deutsche festsitzen.

    ÄRZTEGEWERKSCHAFT SIEHT MOMENTAN NOCH KLINIKKAPAZITÄTEN

    Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund sieht Deutschland in der Corona-Krise noch deutlich entfernt von Zuständen wie in Italien oder Spanien. "Wir haben zurzeit noch Intensivkapazitäten und auch reichlich Kapazitäten auf den Normalstationen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem Sender SWR2. Wenn die Zahlen jedoch unvermindert weiter ansteigen sollten, dann seien auch die Kapazitäten in Deutschland irgendwann ausgeschöpft. Probleme sieht Johna derzeit vor allem bei Schutzkleidung. Die Lösung sei, dass die Schutzkleidung in Deutschland produziert werde.

    NEUER TERMIN FÜR OLYMPIA

    Eine Entscheidung über einen neuen Termin für die Olympischen Spiele in Tokio im kommenden Jahr könnte bald fallen. Der Präsident des Organisationskomitees der Olympischen Spiele, Yoshiro Mori, rechnet noch in dieser Woche mit einem Gespräch mit dem Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Thomas Bach, wie Mori am Montag zum Auftakt einer Exekutivsitzung des Organisationskomitees für Tokio 2020 sagte. Am wahrscheinlichsten gilt eine Austragung ungefähr zur gleichen Zeit wie in diesem Jahr. Die Sommerspiele sollten vom 24. Juli bis 9. August stattfinden, die Eröffnung der Paralympics war für 25. August geplant gewesen.

    40 INFIZIERTE IN PFLEGEHEIM IN WILDESHAUSEN

    Nach dem Tod von 15 Menschen mit Coronavirus-Infektion in einem Alten- und Pflegeheim in Wolfsburg kämpft ein weiteres niedersächsisches Pflegeheim mit Infektionen. Tests hätten bestätigt, dass 23 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 17 Mitarbeiter eines Altenheims in Wildeshausen im Landkreis Oldenburg mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert seien, teilte der Landkreis mit. Das Gesundheitsamt habe alle 51 Bewohner und 44 Mitarbeiter getestet, nachdem ein 89-Jähriger mit schweren Vorerkrankungen und Coronavirus-Infektion gestorben sei.

    FESTNAHMEN IN NEUSEELAND NACH VERSTÖßEN

    Die Polizei in Neuseeland hat wegen Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkungen drei Menschen vorübergehend festgenommen. Die drei hätten "anhaltend" die Regeln im Kampf gegen das Coronavirus verletzt, sagte Polizeichef Mike Bush am Montag. Zwei der drei wurden demnach später wieder freigelassen. Ein Internet-Portal, das die Polizei am Wochenende zum Melden von Verstößen freigeschaltet hatte, stürzte derweil angesichts der Flut von Anzeigen über Corona-Partys oder Rugbyspiele ab./sk/DP/jha




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