Micronas übernimmt Sparte von Infineon
Die Micronas AG übernimmt rückwirkend zum ersten August den Bereich "Image und Video" von Infineon. Die Transaktion hat einen Wert von 250 Mio. Euro. Im Geschäftsjahr 1999/2000 wurden in diesem Bereich rund 135 Mio. Euro umgesetzt.
Die auch am Neuen Markt notierte schweizerische Micronas übernimmt etwa 130 Mitarbeiter und die Entwicklungs- und Vertriebsaktivitäten. Produktionsanlagen verbleiben bei Infineon.
Bei "Image und Video" sind Chips für Fernseher- und Videorecorder-Anwendungen angesiedelt. Im einzelnen geht es um Teletext und Datendienste, Scanrate-Conversion (u.a. 100 Hz Technik), Bild-im-Bild
(PIP), Video Recording Services (VPS/PDC), sowie Digital-TV.
Infineon wollte den Bereich "Image und Video" schon länger los werden. Man werde sich auf die Zielsegmente Optical Networking, Breitbandkommunikation und künftige Mobilfunk-Technologien
konzentrieren, erklärt Dr. Ulrich
Schumacher, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG.
Micronas sieht in dem Erwerb einen entscheidenden Schritt beim Ausbau des Videogeschäfts. Es ergänze das Kerngeschäft Audio und Video um Schlüsselkompetenzen für die rasch wachsenden
Multimedia-Märkte, sagt Micronas-CEO Dr. Wolfgang Kalsbach.
An der Börse haben Anleger einige Bedenkzeit benötigt, bevor sie sich entschlossen, Micronas-Aktien zu kaufen. Nimmt man den Kursabschlag der Infineon-Aktie als Indiz, so scheinen
Infineon-Aktionäre von diesem Schritt nicht begeistert.
Micronas wagt sich mit dieser Übernahme in einen völlig neuen Markt und steht Kopf-an-Kopf im Wettbewerb mit großen japanischen Halbleiterherstellern. Die nicht gerade preiswerte Übernahme könnte
allerdings dann Sinn machen, wenn Micronas auf den vorhandenen vertrieblichen und technologischen Assets aufbauend gezielt neue Märkte erschliesst. Das könnte der Bereich Set-Top Boxen, bzw. neue
digitale Fernsehgeräte sein.
Lesen Sie auch
Der Chart
Die Aktie notiert aktuell 7,4 Prozent höher bei 540 Euro und damit an einer statischen Widerstandslinie. Der Kurs ist Anfang September aus dem seit Jahresanfang bestehenden Aufwärtstrend
herausgefallen. Ein Rebound scheiterte Anfang Oktober. Daraufhin wurde der seit August 1999 bestehende langfristige Trend bei 450 Euro erfolgreich getestet. Die GD200 fällt leicht bei 520.
Kaufsignal der Stochastik, RSI im neutralen Bereich. GD30 bei 560 stark fallend.
Aktuelle Themen
Anzeige
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
Anzeige