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     351  0 Kommentare Telekom-Tochter T-Mobile schließt Fusion mit US-Rivalen Sprint ab

    BELLEVUE/OVERLAND PARK (dpa-AFX) - Nach einer rund zweijährigen kartellrechtlichen Zitterpartie ist die Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem kleineren US-Wettbewerber Sprint endlich in trockenen Tüchern. Die Unternehmen gaben am Mittwoch den offiziellen Abschluss des seit April 2018 geplanten Mega-Deals bekannt. Dadurch entsteht ein neues Schwergewicht im US-Mobilfunkmarkt, das die Jagd auf die Branchenführer Verizon und AT&T eröffnen will. Gemeinsam bringen es T-Mobile und Sprint nach eigenen Angaben auf 140 Millionen Kunden und einen Börsenwert von rund 110 Milliarden Dollar.

    Die Fusion vereint die dritt- und viertgrößten US-Telefonanbieter, was von Anfang auf großen wettbewerbsrechtlichen Widerstand stieß. Es kostete viel Zeit und erhebliche Zugeständnisse, bis das US-Justizministerium unter strengen Auflagen zustimmte und die Branchenaufsicht FCC grünes Licht gab. Selbst danach klagte noch ein Bündnis von US-Bundesstaaten, das Jobverluste und Preiserhöhungen befürchtete. Im Dezember kam es in New York zum Showdown vor Gericht, im Februar fiel dann das Urteil zugunsten von T-Mobile und Sprint.

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    "Dies ist in herausfordernden Zeiten ein historischer Tag für die Deutsche Telekom ", sagte Telekom-Chef Tim Höttges. Die Bonner kontrollieren 67 Prozent der Stimmrechte und erhalten mit 43 Prozent den größten Anteil am neuen Unternehmen. Der Sprint-Mehrheitseigner Softbank übernimmt 24 Prozent, der Rest geht an freie Aktionäre. Die Fusion erfolgte über einen Aktientausch. Bei Ankündigung des Deals war das Paket, das Sprint-Aktionäre für ihre Anteile erhalten, gut 26 Milliarden Dollar wert, seitdem hat sich das Kursverhältnis aber verändert, so dass sie nun T-Mobile-Aktien im Wert von gut 31 Milliarden Dollar bekommen.

    Für die Telekom ist der Abschluss der Fusion das Happy End einer Geschichte, die die Bonner schon seit Jahren auf Trab hielt. Der Konzern versucht seit langem schon nach einem Partner für seine US-Tochter, ein Verkauf an AT&T war vor Jahren gescheitert. 2014 dann wollten T-Mobile und Sprint die Kräfte bündeln, was jedoch ebenfalls durch kartellrechtliche Bedenken zunichte gemacht wurde. Bei einem weiteren Anlauf konnten sich Telekom und Softbank nicht auf Preis und Besitzverhältnisse einigen. Nach dem US-Regierungswechsel setzten die Unternehmen große Hoffnung in Präsident Donald Trump, dessen Regierung dann auch den Weg freimachte.

    Geführt wird die neue T-Mobile wie vom Unternehmen zuvor bereits angekündigt von Mike Sievert, der bislang als Vorstand für das Tagesgeschäft zuständig war. Der bisherige Chef John Legere tritt ab, soll aber zunächst noch als Vorsitzender des Verwaltungsrats an Bord bleiben. Der schillernde und exzentrische US-Top-Manager - Markenzeichen Lederjacke und Magenta-Shirt - hatte den Spitzenposten seit 2012 inne. Leger brachte die einst schwächelnde und verlustreiche US-Sparte der Telekom mit aggressiven Marketingmethoden wieder auf Kurs. Bei Anlegern kam der Abschluss der Fusion gut an, die Aktien von T-Mobile und Sprint reagierten im negativen Gesamtmarkt mit Kursgewinnen.

    Telekom und Sprint wollen mit der Fusion Kosteneinsparungen von über 6 Milliarden Dollar jährlich erreichen, weil doppelte Netzstrukturen wegfallen. Das kostet aber nach früheren Angaben auch erst einmal 15 Milliarden Dollar, um die Netze zusammenzulegen und aus den zwei Unternehmen eines zu machen. Zudem will T-Mobile US über 40 Milliarden in den Netzausbau in den USA investieren, unter anderem um den neuen Datenfunk 5G zu etablieren./hbr/men/he





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