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    Aktien Frankfurt  616  0 Kommentare Stagnation - Anleger in Habachtstellung

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem äußerst nervösen Start in den Tag haben sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Donnerstagmittag kaum mehr bewegt. Der Leitindex Dax stand zuletzt bei 9547,85 Punkten und damit nur 0,03 Prozent über dem Schlusskurs vom Vortag. Bis dahin hatte er mehrmals das Vorzeichen gewechselt. Noch immer ist nicht abzusehen, wie stark sich die weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie langfristig auf die Wirtschaft auswirken werden. Der MDax für mittelgroße Unternehmen fand am Vormittag somit ebenfalls keine klare Richtung. Zuletzt legte er leicht um 0,08 Prozent auf 20 449,30 Punkte zu. Der EuroStoxx 50 blieb mit einem Plus von 0,03 Prozent ebenfalls nahezu unverändert.

    "Die Investoren bleiben weiter risikoscheu", schrieb Marktexperte Milan Cutkovic von Axitrader in einem Kommentar. "Ein Ende der Coronavirus-Krise ist derzeit noch nicht in Sicht. Stattdessen steigen die Zahlen der Infektionen und Todesfälle weiter dramatisch." In Europa gebe es zwar bereits erste Anzeichen einer Verbesserung, fügte der Experte hinzu. Dennoch gebe es von den Regierungen keine Hinweise auf eine Lockerung oder Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen.

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    Abgesehen von den Zahlen erhalte die Corona-Krise nun auch noch zusätzlichen Zündstoff durch eine politische Komponente, bemerkte Jochen Stanzl von CMC Markets. So sei die Stimmung an der Wall Street zuletzt durch einen Geheimdienstbericht belastet worden, wonach China das wahre Ausmaß der Covid-19-Todesfälle verheimlicht habe. "Das Misstrauen (...) steigt wieder, da sich dahinter auch die Schuldzuweisung verstecken könnte, dass der Westen und auch die USA die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus eventuell zu spät ergriffen haben", schrieb Stanzl.

    Bei den Einzelunternehmen stehen am Donnerstag vor allem Vertreter aus der zweiten Börsenreihe im Fokus. Die Aktien der Commerzbank legten etwa um rund 5 Prozent zu, nachdem die "Wirtschaftswoche" über Fortschritte bei der Suche nach weiteren Sparmöglichkeiten berichtet hatte. Die Beratungsgesellschaft Bain & Company habe ein zusätzliches Einsparpotenzial von 350 Millionen Euro ausfindig gemacht, hieß es in dem Bericht. Dabei berief sich die Zeitung auf Insider. Insgesamt sollen die Kosten zusätzlich um weitere 500 Millionen Euro gesenkt werden. Die Commerzbank hatte bereits im Februar angekündigt, den Sparkurs verschärfen zu wollen.

    Generell haben sich Bankenwerte am Donnerstag etwas von ihrer jüngsten Talfahrt erholt. So zog auch die Deutsche Bank um fast 5 Prozent an und war damit größter Favorit im Dax. Analysten bleiben jedoch skeptisch. Zunehmend wegfallende Dividenden für 2019 und ausgesetzte Aktienrückkäufe würden ebenso belasten wie Sorgen vor Kreditausfällen, hieß es. Immerhin sei die Branche bereits schwer belastet durch die jahrelange Niedrigzinsphase. Allerdings hatte die Deutsche Bank nach einem Milliardenverlust wegen des Konzernumbaus ohnehin keine Ausschüttungen erwogen.

    Der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec muss wegen der Corona-Krise wie so viele andere Unternehmen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2019/2020 zurücknehmen. Es werde wegen der sich weltweit ausbreitenden Lungenkrankheit Covid-19 eine "signifikante Beeinträchtigung" der Geschäftsentwicklung im zweiten Geschäftshalbjahr erwartet, hieß es. "Eine verlässliche Vorhersage der Geschäftsentwicklung ist derzeit nicht möglich." Im zweiten Geschäftsquartal sei es aber bereits zu einer deutlichen Abschwächung des Umsatzwachstums gekommen. Sobald eine neue Prognose möglich ist, werde diese unverzüglich veröffentlicht. Die Aktie büßte zuletzt mehr als 3 Prozent ein und fand sich damit auf den hinteren Rängen im MDax wieder.

    Beim Licht- und Elektronikspezialisten Hella hat sich die Corona-Krise im dritten Quartal ebenfalls bereits mit einem Rückgang bei Umsatz und Ergebnis bemerkbar gemacht. Die Aktie legte in der Spitze um fast 5 Prozent zu, gab einen Großteil ihrer Gewinne dann aber wieder ab. Goldman-Sachs-Analystin Gungun Verma schrieb in einer Ersteinschätzung von einer starken Entwicklung im Automotive-Segment. Außerdem glaubt sie, dass Hella in einem schwierigen Umfeld weiterhin deutlich besser als die Konkurrenz vorankommen wird./kro/stk





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