VIRUS/Entwicklungsminister Müller fordert weltweite Corona-Bekämpfung
BERLIN (dpa-AFX) - Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die Staaten der EU aufgerufen, sich verstärkt am Kampf gegen die Corona-Pandemie in Entwicklungsländern zu beteiligen. Bei einem angekündigten 15-Milliarden-Programm müsse es sich um zusätzliche Anstrengungen für die Entwicklungsländer handeln, nicht nur um die Summierung der ohnehin bestehenden Maßnahmen, sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur. In einer Videokonferenz beraten die EU-Entwicklungsminister am heutigen Mittwoch über weitere Unterstützungsmaßnahmen für Entwicklungsländer in der Corona-Krise.
"Es liegt in unserem eigenen Interesse, dass wir Corona weltweit bekämpfen. Das Signal muss sein: Europa hilft. Nicht nur in Europa, sondern auch den ärmsten Ländern", sagte Müller. Daher begrüße er die Ankündigung der Kommissionspräsidentin für ein 15-Milliarden-Programm der EU zur Unterstützung der Entwicklungsländer im Kampf gegen die Corona-Krise.
"Wichtig ist, dass dies zusätzliche EU-Mittel sind, die für die Stabilisierung von Entwicklungsländern verwendet werden können. Der erste Schritt sollte ein Sofort-Programm für die Gesundheitsinfrastruktur in Entwicklungsländern sein, in das alle verfügbaren Mittel eingesetzt werden", so Müller. Diese Mittel müssten sehr schnell umgesetzt werden.
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Als zweiten Schritt sollte die EU gemeinsam mit dem IWF und der Weltbank ein Stabilisierungsprogramm auflegen, um die Handlungsfähigkeit der Staaten und Unternehmen zu sichern. Diese Maßnahmen müssen auch im kommenden Mehrjährigen Finanzplan der EU 2021-2027 ausreichend finanziert werden. Müller: "Denn die Pandemie hat bereits eine Wirtschaftskrise mit Millionen Arbeitslosen weltweit ausgelöst. Von einem Tag auf den Anderen stehen Wanderarbeiter und auch Fabrikarbeiter vor dem Nichts. Das müssen wir verhindern, indem wir gemeinsam international handeln."/cn/DP/stk