Aktien Frankfurt Schluss
Kauflust lässt nach - vorerst kein EU-Hilfspaket
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei starken Börsentagen sind die Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder auf die Bremse getreten. Die Finanzminister der Europäischen Union konnten sich am Mittwoch nach 16-stündigen Verhandlungen nicht auf ein 500 Milliarden Euro schweres Corona-Hilfspaket einigen. Stattdessen vertagten sie sich auf Donnerstag. Das belastete die Kurse.
Der Dax gab zum Handelsschluss um 0,23 Prozent auf 10 332,89 Punkte nach. Damit grenzte er aber vorausgegangene höhere Verluste unter anderem dank guter Vorgaben von den US-Börsen ein. In den vergangenen beiden Tagen hatte sich der deutsche Leitindex um fast neun Prozent erholt. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel legte am Mittwoch um 0,77 Prozent auf 21 704,44 Zähler zu.
Nach wie vor schauen die Investoren gebannt auf die Ausbreitung des Coronavirus und die wirtschaftlichen Folgen. "In New York gibt es Licht am Ende des Tunnels, aber andere Teile der USA sind bedroht", sagte Aktienstratege Simon Powell von der US-Bank Jefferies.
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In einem am Mittwoch vorgelegten Gutachten rechnen führende Wirtschaftsforschungsinstitute mit einem Einbruch des deutschen Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr um 4,2 Prozent. Im zweiten Quartal soll die Wirtschaftsleistung dabei besonders stark um 9,8 Prozent schrumpfen. Danach soll es langsam wieder aufwärts gehen. Die "Wirtschaftsweisen" waren zuvor in einem Sondergutachten von einem Rückgang der Wirtschaft in 2020 um 2,8 Prozent ausgegangen./kro/he