Grundprinzipien für Investitionen in physisches Gold
Ein Interview mit Dr. Franz Hölzl, Vorstand der Auvesta Edelmetalle AG, Holzkirchen / Deutschland
Gold ist aufgrund globaler makroökonomischer Unsicherheiten wieder verstärkt in das Anlegerinteresse gerückt. Die Motive der Käufer sind dabei vielfältig, das Interesse aber immer dasselbe: Gold als „sicherer Hafen“ in turbulenter Zeit.
Ein Interview mit Dr. Franz Hölzl, Vorstand der Auvesta Edelmetalle AG, Holzkirchen / Deutschland
Bild: Interview mit Franz Hölzl. Bildquelle: Franz Hölzl / www.auvesta.de
Frage:
Gibt es bestimmte Bedingungen, damit Gold die Funktion als sicherer Hafen auch erfüllen kann?
Hölzl:
Als erstes muss es physische Ware sein. Alles andere ist nur eine Forderung, die sich auf Gold bezieht. Selbst dann, wenn eventuell Lieferansprüche bestehen.
Frage:
Ist jedes Gold für Anleger geeignet?
Hölzl:
Nein. Es muss sogenanntes „Anlage-Gold“ sein, bei dem der nach EU-Richtlinie festgelegte Mindestreinheitsgrad und die Ausformung als Barren oder Münze gegeben ist.
Frage:
Der von Goldhändlern verlangte Preis ist höher als der Börsenkurs. Wieso eigentlich?
Hölzl:
Der Preis für physisches Anlage-Gold (also Goldbarren oder Münzen), ist NICHT der LBMA-Preis oder der Kassakurs. Denn sowohl der Spotpreis als auch der LBMA-Kurs sind Roh- oder Quellpreise, d.h. die Kosten für die Herstellung der Barren / Münzen, für Vertrieb, Lieferung und Vermarktung kommen hinzu und ergeben den Verkaufspreis.
Frage:
Worauf kommt es wirklich an?
Hölzl:
Investieren Sie sicher. Der Goldmarkt ist kein regulierter Markt, wie es beispielsweise der Aktienmarkt ist. Deshalb ist eine sorgfältige Auswahl der Bezugsquelle von entscheidender Bedeutung.
Die erste Regel lautet, Gold von renommierten Scheideanstalten zu kaufen. Also nur Gold von Herstellern, die bei der LBMA gelistet sind. Dies garantiert, dass die von der LBMA geforderten Qualitätsstandards eingehalten werden.
Die zweite Regel lautet, Gold nur über renommierte Händler oder Fachgeschäfte zu kaufen und es nicht in Internetforen oder auf Websites kleiner Anbieter oder einem der vielen kleinen Goldshops in den Fußgängerzonen großer Städte zu kaufen. Bei solchen Käufen können sicherlich Kosten gespart werden. Das Risiko ist jedoch viel höher und steht in keinem Verhältnis zum möglichen Gewinn. Wenn man sich dennoch für diese Option entscheidet, ist es wichtig, sich vom Verkäufer die ursprüngliche Kaufrechnung vorlegen zu lassen.