Gerold Wolfarth im Interview: Erfolgreiche Unternehmensführung ist kein Zufall
Firmen erfolgreich führen: Gerold Wolfarth über die Geheimnisse des Unternehmertums
Das kann Gerold Wolfarth, seines Zeichens CEO der bk Group, auf beeindruckende Weise entkräften. Der heutige Unternehmer, Autor und Keynote-Speaker war einst ein einfacher Bauernsohn, ehe sein Unternehmen von einer simplen One-Man-Show zur europaweit tätigen Firma mit mehr als 200 Mitarbeitern wurde. Im Interview mit Rainer Brosy spricht Wolfarth über seine neuartige Unternehmensphilosophie und den Umgang mit der eingeläuteten Wirtschaftskrise.
Bild: Interviewpartner Herr Wolfarth, Bildquelle: Gerold Wolfarth / www.gerold-wolfarth.eu
Rainer Brosy: Herr Wolfarth, als CEO des Hidden Champions gehören Sie zur Riege der Unternehmer, die in Deutschland viele Arbeitsplätze schaffen und erhalten. Sie haben kürzlich gesagt, dass die Menschen in der Krise „ihr wahres Gesicht zeigen“. Wie genau meinen Sie das?
Gerold Wolfarth: Mein Unternehmen plant, baut und betreut als Marktführer europaweit Einzelhandelsfilialen global agierender Fashion- und Luxusmarken. Die Weigerung und Einstellung von zahlreichen Global Playern Mieten in der Zeit der Krise zu zahlen, schlägt auch voll auf mein Unternehmen durch. Obwohl wir eindeutige Verträge haben, werden Zahlungen einfach eingestellt mit der Aussage: „Verklagen sie uns doch.“ Diese Geschäftspraktiken in einer Krise, welche alle Beteiligten gleichermaßen betrifft, finde ich sehr kurzfristig gedacht. Es gibt auch die Zeit nach der Krise und da benötigen diese Unternehmen wieder leistungsstarke Partner.
Rainer Brosy: Sind wir noch in der Wirtschaftskrise oder schon in einer Sinnkrise?
Gerold Wolfarth: Aktuell befinden wir uns am Übergang. Die Welt nach der Krise wird eine andere sein. Vieles wird sich grundlegend verändern und somit ist es wichtig, dass ein jeder hinterfragt, ob er sich nachhaltig auf dem richtigen Weg befindet. Wir können nicht einfach so weiter machen und nur nach Gewinnen bzw. Quartalszahlen unser Handeln ausrichten.
Rainer Brosy: Was sind die aus Ihrer Sicht die wichtigsten Maßnahmen, die nun in der Politik forciert werden müssen, damit nicht nur Konzerne, sondern auch der Mittelstand und kleine Unternehmen genügend Unterstützung bekommen?
Gerold Wolfarth: Ich finde das Reagieren der Bundesregierung auf die Krise sehr gut. Wir haben binnen weniger Tage erlebt, wie die Koalition einheitlich agiert, Gesetze in Rekordgeschwindigkeit erarbeitet und verabschiedet wurden. Über meine Tätigkeit als Senator der Wirtschaft Europa stehe ich dem Wirtschaftsministerium sehr nahe und konnte somit die Entwicklungen und Hintergründe sehr gut verfolgen. Vor der Krise gesunde Unternehmen erhielten auch Kreditzusagen der Banken. Häufig mussten dafür private Absicherungen mit hinzugezogen werden, aber dies ist das Leid von inhabergeführten mittelständischen Unternehmen schon immer gewesen.