Bank of America hebt Kursziel für Gold auf 3.000 Dollar!
Das Rohstoffteam der Commerzbank hat ihr Kursziel für Gold erst in der vergangenen Woche auf 1.800 US-Dollar je Unze angehoben. Die Analysten der Bank of America sind noch einen Schritt weiter gegangen. Sie rechnen mit einem Preis von 3.000 US-Dollar binnen 18 Monaten. Und sie nennen auch die Gründe für die kommende Entwicklung.
Alle werden gerettet!
Es waren mitunter harte Wochen für Goldanleger. Insbesondere im März konnte sich das Edelemetall den Verwerfungen an den Kapitalmärkten ncht entziehen und verbuchte starke Abschläge. Die Gründe hierfür waren rein technischer Natur. Viele Investoren liquidierten quasi alle Assets, die sie hatten. Diese Zeiten sind aber inzwischen vorbei. Der Goldpreis hat heute Morgen wieder die Schwelle von 1.700 US-Dollar je Unze genommen. Und ein Ende ist nicht absehbar. Denn so schnell, wie von vielen erhofft, wird die Weltwirtschaft nicht auf die Beine kommen. Und auch die Maßnahmen der Notenbanken und der Regierungen (Motto: „alle werden gerettet!“) pumpen nicht nur die Schulden vieler Staaten auf Rekordhöhen, sondern fluten die Märkte mit billigem Geld. Die Geldmenge wird massiv erhöht; ein einfaches Mittel, wenn man keine Ideen hat, wie man die Wirtschaft und die Finanzmärkte sonst über Wasser hält. Die Analysten der Commerzbank sehen Gold als klaren Profiteur dieser Entwicklungen, einen sicheren Hafen, und haben ihre Kursziel für das gelbe Metall bereits in der vergangenen Woche auf 1.800 US-Dollar je Unze erhöht.
Die Fed kann kein Gold drucken!
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Doch das muss offenbar noch lange nicht das Ende sein. Das Rohstoffteam bei der Bank of America (BofA) ist noch weit optimistischer als die Frankfurter Kollegen. Sie erhöhten ihr Kursziel für den Goldpreis in einer gestern veröffentlichten Studie von 2.000 auf 3.000 US-Dollar binnen 18 Monaten. „The Fed can’t print Gold“, lautet die Überschrift des Reports, und das sagt auch schon alles. Gold hat seit Jahresanfang bereits alle Assetklassen abgesehen von 30-jährige US-Bonds outperformt. Als Hauptgründe für einen weiteren Anstieg werden die Politik der Notenbanken und insbesondere der Federal Reserve genannt. Zum einen werden die Zentralbanken dieses Jahr ihre Bilanzen massiv ausweiten, daher sei Gold „the ultimate store of value“. Zum anderen rechnet die BofA mit einem Einbruch des US-BIP um 30 Prozent allein im zweiten Quartal. Ähnlich negativ eingestellt ist man auch für Japan (-21,8%). China hatte ja bereits fürs erste Quartal einen Einbruch von -6,8 Prozent gemeldet. Aus diesen Gründen sieht man bereits einen durchschnittlichen Goldpreis für 2021 von 2.063 US-Dolar je Unze. Auf Sicht von 18 Monaten sind dann 3.000 Dollar drin. Neben den wirtschaftlichen und Finanzmarkt-Faktoren sehen die Analysten der BofA auch die Zinsen als einen maßgeblichen Treiber für den Goldpreis. Diese werden in den meisten G10-Staaten für eine sehr lange Zeit bei Null oder sogar darunter bleiben, so die Bank of America.