Aktien Europa Schluss
Erholung nach Beruhigung am Ölmarkt
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Mittwoch nach kräftigen Verlusten am Mittwoch wieder zugelegt. Unterstützung kam insbesondere vom Ölmarkt, denn die zu Wochenbeginn auf historische Tiefs gefallenen Rohölpreise erholten sich wieder etwas. Auslöser dafür waren Äußerungen des US-Präsidenten gegen den Iran. Donald Trump drohte mit Angriffen auf Boote der iranischen Revolutionsgarden, sollten diese weiterhin amerikanische Schiffe gefährlich und provozierend bedrängen. Die neu erwachte Risikofreude der Anleger stützten zudem positive Nachrichten im Kampf gegen das neuartige Coronavirus.
Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit mit plus 1,56 Prozent auf 2834,90 Punkte knapp unter seinem kurz zuvor erreichten Tageshoch. Der französische Cac 40 rückte um 1,25 Prozent auf 4411,80 Zähler vor. Der britische FTSE 100 kletterte um 2,30 Prozent auf 5770,63 Punkte.
Aus Branchensicht war vor allem der Sektor Öl & Gas gefragt, der sich um 4,7 Prozent erholte. Verlierer gab es dieses Mal keine. Am schwächsten entwickelte sich der Einzelhandelssektor mit plus 0,5 Prozent.
Unternehmensseitig rückten vor allem Quartalsbilanzen in den Blick. Im EuroStoxx enttäuschte der Luxusgüterkonzern Kering mit seinen Umsatzzahlen. Die Aktie fand sich mit minus 4,9 Prozent am Index-Ende wieder. Insbesondere die Marke Gucci verfehlte die Erwartungen.
CRH nahmen die Spitze ein mit plus 7,1 Prozent. Der irische Baustoffkonzern reagiert auf die aktuelle Corona-Pandemie mit Sparmaßnahmen und kürzt unter anderem die Gehälter seiner führenden Manager um ein Viertel. Aktienrückkäufe wurden ebenfalls vorerst ausgesetzt.
Im Cac 40 waren die Anteile des Chipherstellers STMicro mit plus 8,6 Prozent besonders gefragt. Auch mit seiner reduzierten Jahresprognose für den Umsatz lag STMicro noch deutlich über den Erwartungen von Analysten, die in den vergangenen Wochen wegen der Corona-Pandemie ihre Schätzungen stark gekürzt hatten.
Um ericsson
7,9 Prozent ging es zudem in Amsterdam für die Aktien von Akzo Nobel nach oben. Der Hersteller von Farben und Lacken konnte der Corona-Krise bislang durch seine erfolgreiche Restrukturierung
trotzen. Trotz Umsatzeinbußen verbuchten die Niederländer zum Jahresstart einen deutlichen Gewinnsprung.
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Positive Aussagen zur Nachfrage und zum 5G-Anlauf sorgten zudem beim schwedischen Netzwerkausrüster Ericsson für ein Kursplus von 4,8 Prozent. In der Schweiz ging es für die Aktie des Pharmakonzerns Roche nach laut JPMorgan "starken Erlösen" im ersten Quartal um 2,7 Prozent nach oben.
In London indes büßten die Aktien von IAG 1,8 Prozent ein. Die British-Airways-Mutter will bei der schon vereinbarten Übernahme der spanischen Air Europa laut Insidern einen Preisnachlass aushandeln.
Zudem belastete ein Studie der Citigroup die Aktien von europäischen Fluggesellschaften im Allgemeinen, denn die US-Bank rechnet infolge der Corona-Krise mit einem der größten Preiskämpfe in der Geschichte der Branche, der aktuell noch ignoriert werde. Easyjet gaben um knapp 4 Prozent nach. Ryanair verloren 1,3 Prozent und Air France-KLM 0,6 Prozent./ck/he