Digitalisierungswelle

Digitales im Rampenlicht: Erleben wir einen neuen Blockchain-Boom? – Stimmen von Brancheninsidern

Die Coronavirus-Pandemie sorgt für einen deutlichen Schub bei der Digitalisierung: zum Beispiel wurden digitale Hauptversammlungen (zeitweise) legalisiert, virtueller Schulunterricht, Online-Meetings und mehr Homeoffice ermöglicht. Kann der Markt für Blockchain-Anwendungen von dieser Digitalisierungswelle profitieren? Das sagen Blockchain-Experten:

Philipp Sandner*, Wirtschafswissenschaftler und Leiter des Frankfurt School Blockchain Centers (FSBC), bezweifelt, dass Blockchain-Anwendungen von der Corona-Krise unmittelbar profitieren werden. Exklusiv gegenüber wallstreet:online sagte der renommierte deutsche Blockchain-Experte: „Bei der Blockchain sind wir im Technologie-Lebenszyklus noch derart früh, dass der Digitalisierungsschwung, der derzeit durch Corona erzeugt wurde, gegebenenfalls bei Blockchain-Anwendungen nicht wirklich greift.“

Und weiter: „In jedem Falle aber sorgt die Corona-Krise dafür, dass alles Digitale im Rampenlicht steht. Im Blockchain-Bereich ist dies derzeit vor allem der digitale programmierbare Euro und der Bitcoin. Seit letzte Woche ist das neue Konzept für Facebook's Libra bekannt geworden. Inzwischen kann man mutmaßen, dass es Libra sein wird, welches als ‚Trägerplattform‘für den digitalen, programmierbaren Euro fungieren wird.“

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Julian Hosp, Blockchain-Experte, Autor* und Unternehmer, ist überzeugt, dass die Blockchain-Technologie hilfreich für die Bewältigung von Krisen sein könnte. Exklusiv gegenüber der Zentralredaktion von wallstreet:online sagte er: “Per Definition ist eine Blockchain eine dezentrale Datenbank, welche keine zentrale Schnittstelle benötigt. Gerade in Zeiten von Krisen, in welchen zentrale Schnittstellen oft zu einer Engstelle werden können, sind Blockchains als robuste Datenbanken hervorragend geeignet. Eventuell braucht es dafür nicht eine komplett dezentrale Blockchain wie das zum Beispiel Bitcoin vorlebt, denn es könnte hierfür vielmehr eine verteilte (distributed) Datenbank genügen, was die Schwachstellen einer Blockchain, wie limitierte Skalierbarkeit und Geschwindigkeit überbrücken könnte. Hier bin ich gerade für die Zukunft sehr optimistisch, dass sich eben nicht nur Blockchains für Finanzzwecke, also Kryptowährungen, sondern dazu für viele andere Bereiche, wo es um Datensicherheit und hoher Verfügbarkeit geht, durchsetzen könnten.”

Journalisten von boerse.ARD.de sind indes davon überzeugt, dass mittelfristig „der Markt für Blockchain-Anwendungen auch durch die Corona-Ausbreitung noch schneller wachsen“ könnte. Laut Marktexperten dürfte das globale Volumen des Marktes für Blockchain-Anwendungen „von 1,5 Milliarden Dollar im Jahr 2018 auf 23,3 Milliarden Dollar im Jahr 2023 anwachsen“. Zum Einsatz kommen werde die neue Technologie insbesondere in der Finanzbranche sowie im Waren- und Güterverkehr.

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Und: Die Weltgesundheitsorganisation WHO entwickelt aktuell laut boerse.ARD.de gemeinsam mit den Unternehmen IBM, Oracle, Microsoft und Hacera eine Blockchain-basierte Plattform, auf der Daten zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie gesammelt und geteilt werden können.

Autor: Ferdinand Hammer

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