DAX – Im Wechselbad der Gefühle
Unsicherheit hält an: Die deutschen Aktienmärkte haben den Anlegern in der vergangenen Woche einmal mehr ein Wechselbad der Gefühle beschert, am Ende überwogen die Kursverluste. Neben den anhalten Sorgen rund um die Corona-Krise kam ein historischer Einbruch beim Ölpreis als Belastungsfaktor hinzu. Zu Beginn der Handelswoche sackte der Preis der US-Ölsorte WTI erstmals überhaupt in den negativen Bereich, für die Abnahme von Öl musste bezahlt werden. Dies schürte einerseits Ängste hinsichtlich der Zukunft der wichtigen US-Ölindustrie, andererseits auch in Bezug auf die Weltwirtschaft insgesamt. Zu letzteren trugen auch dramatische Einbrüche bei wichtigen Konjunkturdaten bei. So markierten beispielsweise der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone und das Ifo-Geschäftsklima für Deutschland Rekordtiefstände.
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Deutsche Indizes verlieren, doch es gibt Gewinner
Der Deutsche Aktienindex (Dax) verlor im Wochenvergleich 2,7 Prozent auf 10.336,09 Punkte. Der MDax reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 22.240,69 Zähler. Hier machten sich deutliche Kursgewinne von Indexwerten wie Hellofresh und Sartorius bemerkbar, der Essenslieferant und das Laborunternehmen zählen zu den Gewinnern in der Corona-Krise. Der TecDax verbesserte sich dank der anhaltenden Erholung zahlreicher Technologiewerte im Wochenvergleich um 0,5 Prozent auf 2.886,40 Punkte. Der m:access All-Share stieg sogar um 2,2 Prozent auf 2.356,83 Zähler. Größte Wochengewinner im Index waren die Titel der Wolftank-Adisa Holding, der Kurs des Umweltschutz-Dienstleisters zog nach Vorlage des vorläufigen Konzernergebnisses deutlich an.
Anleihen: Enttäuschung über EU-Gipfel
US-Märkte verlieren
Hoffnung auf Lockerungen
Konjunkturdaten – die schlimmen Zahlen kommen noch
Aktuelle Sitzungen wichtiger Notenbanken
Abgerundet wird die aktuelle, an Nachrichten und Veröffentlichungen gewiss nicht arme Handelswoche durch die Ratssitzungen mehrerer wichtiger Notenbanken, nämlich der US-Notenbank Fed, der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Bank of Japan. Die Notenbanker dürften dabei vor allem ihre Entschlossenheit zu umfangreichen Hilfen im Kampf gegen die Corona-Krise bekräftigen, darüber, ob es neue Maßnahmen geben wird, herrscht unter Beobachtern Uneinigkeit. Während die einen auf weitere Unterstützung hoffen, glauben andere, dass die bereits ergriffenen Maßnahmen so umfangreich seien, dass sie nicht direkt weiter aufgestockt würden.