Deutsche Börse profitiert von regem Handel in Corona-Zeiten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse hat im ersten Quartal wegen des regen Handels an den Finanzmärkten und der gestiegenen Unsicherheit infolge der Corona-Pandemie deutlich mehr umgesetzt und verdient. Die Nettoerlöse seien um 27 Prozent auf 915 Millionen Euro geklettert, teilte der im Dax notierte Konzern am Mittwoch nach Börsenschluss mit. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 30 Prozent auf 620 Millionen Euro zu. Beide Werte zogen damit noch stärker an, als Experten ohnehin erwartet hatten.
Der Konzern bestätigte zudem die im Februar abgegebene Prognose. Demnach soll der um Sondereffekte bereinigte Gewinn um acht Prozent auf 1,2 Milliarden Euro steigen. "Dies basiert auf der Erwartung, dass die volatilitätsbedingt höher als erwartete Geschäftsaktivität im ersten Quartal durch Rückgänge in einzelnen Geschäftsbereichen, wie den Nettozinserträgen im Segment Clearstream, im weiteren Jahresverlauf größtenteils kompensiert wird."
Auch an der Dividende soll nicht gerüttelt werden. Hier will das Unternehmen der Hauptversammlung, die am 19. Mai, die online stattfindet, weiter wie im Februar angekündigt eine Erhöhung um 20 Cent auf 2,90 Euro vorschlagen. Zuletzt hatten viele Unternehmen wegen der angespannten Lage infolge der Corona-Krise angekündigt, ihre Dividende zu kappen oder müssen wie die Banken auf Druck der Aufseher die direkten Gewinnbeteiligungen erst einmal aussetzen. An der Börse kamen die Zahlen und die bestätigte Prognose gut an.
Die Aktie baute im nachbörslichen Handel ihre Gewinne zunächst leicht aus. Das Papier gehört im Corona-Crash ohnehin zu den stabilsten Standardwerten. Seit dem 21. Februar gab die Aktie bis zum Xetra-Schluss am Mittwoch nur neun Prozent nach und ist damit nach Fresenius der zweitbeste Dax-Titel und auch im EuroStoxx 50 gibt es nur vier Werte, die in diesem Zeitraum weniger verloren haben.
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"Das außerordentliche Marktumfeld im ersten Quartal hat auch zu einem außerordentlich guten Ergebnis geführt", sagte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer. "Neben der starken zyklischen Entwicklung konnten wir aber auch wie geplant weiteres deutliches strukturelles Nettoerlöswachstum erzielen. Dies stimmt uns zuversichtlich auch in Zukunft unabhängig von der fundamentalen Entwicklung weiter nachhaltig zu wachsen."/zb/he